Libanon - brüchige Stabilität

Im Libanon haben die Straßenkämpfe auch in der Nacht angehalten: Anhänger des Regimes von Baschar al Assad in Syrien sind auf Demonstranten geprallt, die den Rücktritt der syrien-freundlichen Regierung in Beirut fordern. Auslöser der Krawalle war das Begräbnis des Geheimdienstchefs, der am Freitag ermordet worden war. Im Libanon verdächtigen Viele das Regime in Syrien, die frühere Schutz- oder Besatzungsmacht.

Mittagsjournal, 22.10.2012

In den Straßen von Beirut patrouillieren Soldaten, Panzer sind aufgefahren, es herrscht weitgehend Ruhe, nur mehr wenige Demonstranten stehen vor dem Amtssitz von Premierminister Najib Mikati und verlangen dessen Rücktritt: „Wir demonstrieren friedlich gegen die Regierung, sie muss zurücktreten. Wir wollen diese Regierung stürzen.

Die Anhänger der antisyrischen Opposition wollend die pro-syrische und von der Hisbollah unterstützte Regierung Mikati zum Rückzug zwingen. Vor sieben Jahren, nach der Ermordung des früheren Ministerpräsidenten Hariri ist es im Libanon zu Massenprotesten gekommen, die dann zum Abzug der syrischen Truppen geführt hat. Der Libanon Experte Heiko Wimmen von der Stiftung Wissenschaft und Politik glaubt aber, Ähnliches werde sich nicht ereignen, vielmehr werde sich die Lage wieder beruhigen.

Auch in der vergangenen Nacht ist es in Tripoli wieder zu Gefechten gekommen. Doch sei die schiitische Hisbollah daran interessiert, dass im Libanon wieder Ruhe einkehre, glaubt Heiko Wimmen. Schwierig werde es jedoch für Ministerpräsident Mikati, die politische Krise zu lösen. Heiko Wimmen ist skeptisch, ob wirklich das syrische Regime den Libanon destabilisieren könne. Neben dem Libanon wären das dann die Türkei, der Irak und Jordanien.

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