Cameron für kirchliche Homo-Ehe

In Großbritannien soll gleichgeschlechtlichen Paaren die Heirat sowohl im Standesamt als auch in Gotteshäusern erlaubt werden. Die Regierung von David Cameron stellt heute Nachmittag im Unterhaus die Details dieses Gesetzesvorschlags vor, während in Politik und Kirche eine heftige Debatte entbrannt ist.

Mittagsjournal, 11.12.2012

Aus London berichtet

Kontroverse in Gang

Die Ankündigung des Premierministers, er unterstütze die Öffnung der Ehe für Homosexuelle und wolle auch Kirchen die Möglichkeit geben, gleichgeschlechtliche Paare zu trauen, hat eine heftige Kontroverse nicht nur unter Gläubigen verschiedener Konfessionen sondern auch in der eigenen konservativen Partei ausgelöst. Cameron verspricht, keine Glaubenseinrichtung werde gezwungen, gleichgeschlechtliche Trauungen durchzuführen. Das Gesetz werde entsprechende Schutzklauseln enthalten. Den Gegnern der gleichgeschlechtlichen Ehe ist das nicht genug, sie fürchten die Institution Ehe für Mann und Frau werde für politische Zwecke missbraucht. Eine überwiegende Mehrheit der Briten ist in Umfragen für die Öffnung der Ehe für Homosexuelle.

Innerparteilicher Konflikt

In der konservativen Partei von David Cameron herrscht großer Ärger. Der Premierminister hat über den Sommer mit Rechtsexperten entsprechende Vorschläge für ein neues Gleichstellungsgesetz erarbeitet. Cameron sagt, er unterstütze die Homoehe weil er ein großer Anhänger der Institution Ehe sei und er wolle nicht, dass gleichgeschlechtliche Paare davon ausgeschlossen werden.

Quäker, Unitarier und liberale Juden haben schon signalisiert, dass sie ihre Türen für die Trauung Homosexueller öffnen wollen. Kirchen, Synagogen oder Moscheen, die keine gleichgeschlechtlichen Paare trauen wollen, würden nicht und dürften auch nicht dazu gezwungen werden, das sei ganz klar im Gesetz verankert.

Fast die Hälfte der konservativen Abgeordneten im Unterhaus ist dagegen. Das Parlament werde gezwungen ein Gesetz zu verabschieden, für das es kein politisches Mandat gebe, sagt der konservative Abgeordnete Peter Bone, keine Partei habe die Öffnung der Ehe für Homosexuelle in ihrem Parteiprogramm.

Es gebe auch keine Garantie, dass Kirchen nicht gezwungen werden können, homosexuelle Paare zu trauen, befürchtet Bone. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte könnte sich einschalten.

Kirche strikt dagegen

Nach Angaben der Regierung wäre es aber genau umgekehrt. Würde ein Gesetz kirchliche Institutionen ausschließen, wäre die Chance viel größer vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eine Klage einzubringen. Die Wahl zu haben, gleichgeschlechtliche Trauungen durchführen zu können, aber auch davon Abstand zu nehmen, biete wesentlich größeren Schutz für die verschiedenen Glaubensgemeinschaften.

Vertreter der Kirche von England lehnen die Neudefinition der Ehe ab. Sie befürchten die Gesetzesänderung könnte die Position der Staatskirche gefährden und eine Änderung des Kirchenrechts nach sich ziehen. Die Röm. Kath. Kirche spricht dem Premierminister die moralische Kompetenz ab, die Definition der Ehe zu ändern. Der Premierminister gehe auf Konfrontationskurs, weil der die nächste Wahl gewinnen möchte, die Mehrheit der Briten befürwortet die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Fast die Hälfte der konservativen Abgeordneten im Unterhaus ist dagegen. Das Parlament werde gezwungen ein Gesetz zu verabschieden, für das es kein politisches Mandat gebe, sagt der konservative Abgeordnete Peter Bone, keine Partei habe die Öffnung der Ehe für Homosexuelle in ihrem Parteiprogramm.

Es gebe auch keine Garantie, dass Kirchen nicht gezwungen werden können, homosexuelle Paare zu trauen, befürchtet Bone. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte könnte sich einschalten.

Nach Angaben der Regierung wäre es aber genau umgekehrt. Würde ein Gesetz kirchliche Institutionen ausschließen, wäre die Chance viel größer vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eine Klage einzubringen. Die Wahl zu haben, gleichgeschlechtliche Trauungen durchführen zu können, aber auch davon Abstand zu nehmen, biete wesentlich größeren Schutz für die verschiedenen Glaubensgemeinschaften. Vertreter der Kirche von England lehnen die Neudefinition der Ehe ab. Sie befürchten die Gesetzesänderung könnte die Position der Staatskirche gefährden und eine Änderung des Kirchenrechts nach sich ziehen.

Die Röm. Kath. Kirche spricht dem Premierminister die moralische Kompetenz ab, die Definition der Ehe zu ändern. Der Premierminister gehe auf Konfrontationskurs, weil der die nächste Wahl gewinnen möchte, die Mehrheit der Briten befürwortet die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare.