Merkel nach Cameron-Rede: Briten anhören

Der Tenor nach der Rede des britischen Premiers David Cameron ist in der Europäischen Union, nicht gleich auf stur zu schalten. Das sagt ORF-Korrespondent Ernst Kernmayer im Ö1-Morgenjournal. Einige Länder wollen den britischen Premier zumindest anhören, darunter sind Tschechien oder auch Deutschland. Kanzlerin Angela Merkel hatte ja gestern gemeint, der Weg der EU führe über Kompromisse.

David Cameron und Angela Merkel

David Cameron und Angela Merkel beim letzten EU-Ratstreffen Mitte Dezember in Brüssel.

(c) EPA

Morgenjournal, 24.1.2013

Aus Brüssel, ORF-Korrespondent Ernst Kernmayer im Gespräch mit Wolfgang Wittmann

Neben einiger Ablehnung aus Brüssel auf die Rede David Camerons, kommen auch etliche positive Signale aus den EU-Ländern, nicht gleich auf stur zu schalten. Neben Tschechien kommen solche Stimmen auch aus Deutschland. Kanzlerin Merkel erinnerte daran, dass der Weg der EU auch über Kompromisse führe. Die Frage ist allerdings, ob sich Cameron innenpolitisch solche Kompromisse leisten kann.

Zwischen 2015 und 2017 soll Großbritannien laut Cameron in einer "Drinnen oder Draußen"-Volksabstimmung über die EU-Mitgliedschaft entscheiden. Ein Austritt dieses wichtigen Mitgliedslandes würde die Fliehkräfte in der Union beschleunigen. Dass es eine EU-Reform geben muss, darüber herrscht weitgehende Einigkeit. Nur wenn sich jedes Land Sonderinteressen herausholen will, wird das die EU nicht aushalten, so ORF-Korrespondent Ernst Kernmayer im Ö1-Morgenjournal.