Rewe, Spar und Co: Preisabsprachen üblich

Im Lebensmittelhandel gibt es doch mehr Preisabsprachen als vermutet. Die Bundeswettbewerbsbehörde hat herausgefunden, dass bei diesen Absprachen Lieferanten und Händler einen Preis vereinbaren und der Kunde draufzahlt. Man ermittle weiter, so die Vertreter der Bundeswettbewerbsbehörde

Mittagsjournal, 17.4.2013

Begründeter Verdacht

Wie kommen die Preise für Milch, Käse, Bier, Kaffee und Mehl zustande? Bestimmt sie der freie Markt? Legt sie der Händler nach seinem Ermessen fest? Die Bundeswettbewerbsbehörde hat da in einigen Fällen einen ganz anderen Verdacht: Händler und Lieferanten machen sich die Preise aus - sie nennt das vertikale Preisabsprachen, im Gegensatz zu den horizontalen, bei denen die Händler miteinander reden. Bei Spar hat es vor sechs Wochen deshalb Hausdurchsuchungen gegeben. Von einem Ergebnis ist man noch weit entfernt, nicht zuletzt weil viele Unterlagen versiegelt bei Gericht sind. Aber der Verdacht sei handfest gewesen, sagt der Chef der Bundeswettbewerbsbehörde, Theodor Thanner. Auch Hausdurchsuchungen mache man nur dann, wenn man sich sicher sei. Von bisher 48 Hausdurchsuchungen sei nur eine ohne konkretes Ergebnis geblieben.

Weitere Ermittlungen

Beim Rewe-Konzern ist man diesbezüglich schon weiter. Zuletzt war von einer außergerichtlichen Lösung die Rede. Das will man bei der Behörde heute nicht kommentieren, nur so viel: In den nächsten Wochen dürfte es die Entscheidung geben.
Der Lebensmitteleinzelhandel werde der Behörde in nächster Zeit genug Arbeit machen, sagt Theodor Thanner, und er geht von weiteren Hausdurchsuchungen aus, auch in anderen Branchen und Bereichen. "Vertikale Preisabsprachen scheinen weiter verbreitet zu sein, als wir anfangs angenommen haben", so Thanner. Heuer hat man Strafen über vier Millionen Euro verhängt, beim Kartellgericht beantragt sind weitere 50 Millionen.

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