Arktis-Anrainer hoffen auf Rohstoffe

Die Eismassen in der Arktis schmelzen wegen der globalen Klimaerwärmung. Umweltorganisationen wie Greenpeace warnen vor dem drohenden Ende des Ökosystems Arktis. Die Anrainerstaaten der Nordpolzone, unter ihnen Norwegen und das zu Dänemark gehörende Grönland, hoffen dagegen auf einen leichteren Zugang zu den wertvollen Bodenschätzen, die unter der eisbedeckten Land- und Meeresfläche liegen.

Abendjournal, 12.6.2013

Öl, Gas, seltene Erden, Eisen oder Uran - die natürlichen Ressourcen im arktischen Raum sind zahlreich und am Weltmarkt eigentlich stark nachgefragt. Für Länder wie Grönland wäre ihre Ausbeutung ein enorm wichtiger Wirtschaftsfaktor, sagt Klaus Holm, Arktis Botschafter des dänischen Königreichs. Der Kritik, die zunehmende Ausbeutung der Rohstoffe könnte das empfindliche Ökosystem der Arktis gefährden, stellt er wirtschaftliche Notwendigkeiten gegenüber. Eine politische Pattsituation: The Greenland population has a legitimite wish of economic development. This is one source of income that they could foresee. It is easy for people in Europa to be skeptic about oil-exploration. But it doesn't solve anything. It is a politically not very functioning way of putting it, I would say. (Die Bevölkerung Grönlands hat den legitimen Wunsch nach wirtschaftlicher Entwicklung. Die vorhandenen Rohstoffe zu nützen, wäre ein erfolgreicher Weg. Für Menschen aus Europa ist es leicht, skeptisch in Bezug auf mögliche Ölförderung zu reagieren. Politisch funktionieren solche Argumente jedoch nicht).

Die Klimaerwärmung lässt die Eisdecke rund um den Nordpol schrumpfen und eröffnet so neue, kürzere Transportwege für Schiffe. Das senkt auch den Treibstoffverbrauch und damit die Umweltbelastung. Mehr Verkehr in der sogenannten Nordostpassage erhöht aber auch das Risiko von Tankerunfällen. Eine Herausforderung für das internationale Recht, bestätigt Rolf Einar Fife vom norwegischen Außenministerium: Those areas will still be pitch dark in winter..(Dieses Gebiet ist im Winter stockdunkel. Gefahren wie Treibeis wird es weiterhin geben. Solche kurzen Routen sind wichtig, in ökologische wie ökonomischer Hinsicht. Sie machen aber solide rechtliche Rahmenbedingungen notwendig und ein verstärktes Umweltbewusstsein.)

Ob sich die Ausbeutung der Rohstoffe in Zukunft mit dem Schutz der Arktis verbinden lässt, bleibt abzuwarten. Grönland ist in jedem Fall weiter auf der Suche nach internationalen Investoren.