Dayli-Fortführung: Expertin skeptisch
Dayli-Chef Rudolf Haberleitner hat trotz Insolvenz weiterhin große Pläne mit der Drogeriekette. Experten sind skeptisch: Im Ö1-Morgenjournalgespräch hebt die Unternehmensberaterin Hanna Bomba-Wilhelmi den scharfen Wettbewerb in der Branche hervor.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 5.7.2013
Hanna Bomba-Wilhelmi vom Unternehmensberatungsunternehmen Regioplan im Gespräch mit Wolfgang Wittmann
Nur sehr gute Konzepte haben Chancen
In der Drogerie- und Parfümeriebranche herrsche in Österreich großer Wettbewerb, daher brauche man ein sehr durchdachtes Konzept mit sehr guten Standorten, gibt Hanna Bomba Wilhelmi zu bedenken. Zum Plan von Dayli-Chef Haberleitner, die vorhandenen 750 Standorte zu behalten und sogar bis 2016 auf 1.300 auszubauen, meint sie zwar, dass ein sehr gutes Konzept mit einem Zusatznutzen für Kunden, den es bisher noch nicht gibt, immer Platz auf dem Markt habe. Das sehe man zum Beispiel in der Bekleidungsbranche. Allerdings gebe es in der Parfümeriebranche starke, sympathische Marken, die alles richtig machten und auch auf das Online-Geschäft sehr gut reagiert hätten, so Bomba-Wilhelmi. Und vorerst sieht es nur nach einer Neuauflage des gescheiterten Schlecker-Konzepts aus.
Belastete Marke
Zudem hätten es weder Schlecker noch die Marke Dayli geschafft, richtig sympathisch zu werden. Und nun mit einer Marke zu starten, die jeder mit Insolvenz und Jobbverlusten assoziiert, sei keine gute Voraussetzung. Auch was die Einführung eines Franchise-Systems betrifft, ist die Expertin skeptisch: "Das ist die Königsklasse im Handel, das müssen sehr gut durchdachte und gereifte Konzepte sein. Es darf nicht den Anschein haben, dass man die Verantwortung auf Franchisenehmer abwälzt."
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