Tote und Verletzte bei Protesten in Ägypten

Es war eine gefährliche Nacht in Ägypten . Anhänger und Gegner des entmachteten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi sind nach Demonstrationen im Anschluss an die Freitagsgebete aneinandergeraten. Wie das Staatsfernsehen berichtet wurden landesweit mindestens 17 Menschen getötet und 315 verletzt. Internationale Medien sprechen sogar von bis zu 26 Toten.

Nächtliche Demonstration in Kairo

(c) EPA

Morgenjournal, 6.7.2013

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Straßenschlachten in Kairo

Bei Einbruch der Dunkelheit eskalieren in Kairo die Zusammenstöße zu Straßenschlachten. Es fallen Schüsse und es dauert nicht lange, bis es zu den allgemein befürchteten direkten Konfrontationen zwischen Anhängern und Gegnern des abgesetzten Präsidenten Mohammed Mursi kommt. Die beiden Gruppen treffen nicht weit entfernt vom Tahrir Platz aufeinander.

Das Militär setzt gepanzerte Fahrzeuge ein. Die Bemühungen der Soldaten, die gegnerischen Parteien voneinander fernzuhalten, bleiben aber erfolglos.
Zu aufgeheizt ist die Stimmung auf beiden Seiten.
Erst nach Stunden ebben die Auseinandersetzungen ab.

"Leben für Mursi riskieren"

Der Vorsitzende der Muslimbruderschaft Mohammed Badie hat vorher seine Gefolgschaft auf einen Kampf eingeschworen. Er fordert die sofortige Freilassung Mohammed Mursis. Er wolle sein Leben riskieren, um den Präsidenten wieder im Amt zu sehen, so der Islamist.

Der Auftritt des Chefs der Muslimbrüder kam überraschend. Noch am Tag zuvor hatte es geheißen, Badie sei unmittelbar nach dem Umsturz festgenommen worden. Tatsächlich in Haft dürfte aber sein Stellvertreter sein, Chairat al Schater. Der reiche Geschäftsmann gilt als Chefstratege der Muslimbruderschaft. Ihm wird Anstiftung zu Gewalt vorgeworfen.