Lehrerdienstrecht: 31. Runde ohne Lichtblick
Heute Abend findet die 31. Verhandlungsrunde zum Lehrerdienstrecht statt. In den vergangenen 30 hat es keine präsentablen Ergebnisse gegeben, und auch die heutige steht unter keinem guten Stern. Mit dem etwas freundlicheren Gesprächston der letzten Runde scheint es nämlich schon wieder vorbei zu sein: Die Lehrergewerkschaft wettert lautstark gegen das Regierungsangebot.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 15.7.2013
Nein zu mehr Unterricht
Die Aussicht auf eine baldige Einigung sieht anders aus. Dieses Mal sind es vor allem die Vertreter der Lehrer an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen, die kein gutes Haar am aktuellen Vorschlag der Regierung lassen. Sie befürchten Gehaltsverluste und lehnen auch mehr Unterricht ab.
Der Vorschlag der Regierung, der derzeit auf dem Tisch liegt, sieht ein einheitliches Gehaltsschema für alle Lehrer vor und eine Unterrichtsverpflichtung von 24 statt derzeit 20 bis 22 Stunden. Klassenvorstände und Mentoren können sich eine Stunde Unterricht sparen. Für betreuungsintensive Fächer, also zum Beispiel Schularbeitsfächer, sind Zulagen vorgesehen.
Regierungszahlen "nicht nachvollziehbar"
Die Lehrergewerkschaft bezweifelt, dass mit dem Modell, wie von der Regierung behauptet, die Lebensverdienstsumme der Lehrer um 90.000 Euro steigt und Lehrerinnen und Lehrer pro Jahr im Schnitt um 2.000 Euro mehr verdienen würden. Für den Chefverhandler Paul Kimberger sind diese Zahlen nicht nachvollziehbar. Unterschiedliche Auffassungen gibt es auch, wieviel Unterstützungspersonal gebraucht würde, um die Lehrer in der Verwaltung oder bei der psychologischen Betreuung der Kinder zu unterstützen. Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) hat da jüngst mit dem Vorschlag aufhorchen lassen, 150 ehemalige Postbeamte in den Sekretariaten oder als Schulwart einsetzen zu wollen.
Zuletzt "konstruktiv"
Doch die Front bei den Verhandlungen verläuft nicht nur durch Regierung und Lehrergewerkschaft. Unklar ist, ob überhaupt alle Verhandlerinnen der Regierung hinter dem aktuellen Vorschlag stehen. Die ÖVP hat Anfang Juni ein eigenes Modell vorgelegt, um, wie sie sagt, den Karren wieder flott zu machen. Nach der letzten Verhandlungsrunde sprach Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) aber immerhin von einer konstruktiven Verhandlungsrunde an der Seite ihrer Ministerkolleginnen von der SPÖ, Unterrichtsministerin Claudia Schmied und Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek.