Unbefristetes Berufsverbot für Skandalärztin

Im Fall der umstrittenen Ärztin einer Wiener Abtreibungspraxis hat die Ärztekammer heute ein unbefristetes Berufsverbot verhängt. Nachdem Patientinnen bei Eingriffen immer wieder zum Teil schwer verletzt wurden, gab es schon vor einigen Tagen ein befristetes Verbot, und die Ordination wurde vorübergehend geschlossen. Ausschlaggebend für die heutige Entscheidung waren die jüngsten Gutachten, so die Ärztekammer.

Klinik-Operationssaal

(c) FOHRINGER, APA

Abendjournal, 18.7.2013

Ärztekammer als Behörde

Der Fall war jahrzehntelang bekannt. Aber jetzt wurde schnell gehandelt. Vorgestern nach einer Begehung wurde die Ordination von der Magistratsabteilung geschlossen, und schon heute hat die Ärztekammer das befristete in ein unbefristetes Berufsverbot umgewandelt. Den Vorwurf, dass das alles erst nach großem öffentlichen Druck passiert ist, lässt Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger nicht gelten. Die Ärztekammer sei in diesem Fall als Behörde tätig. Und ein Behördenverfahren könne nur auf dem Boden von nachgewiesenen Sachverhalten erfolgen, so Wechselberger.

Berufung möglich

Die Ärztin kann gegen das Verbot eine Art Berufung einlegen. Die Letztentscheidung liegt wieder beim Ärztekammerpräsidenten. Auch um die Gynäkologen, die in der Praxis die Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt haben, will sich die Ärztekammer noch kümmern, auch in diesen Fällen könnte es noch Verfahren geben.