NSA: neue Enthüllungen

Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis neue Enthüllungen aus dem Fundus von Edward Snowden auftauchen. Heute war es so weit und die Neuesten zeigen ein erschreckendes Ausmaß der Überwachung, nicht nur durch den US-amerikanischen Geheimdienst NSA, sondern auch durch den britischen Geheimdienst GCHQ. Dokumente belegen, dass jede Art der Kommunikation überwacht werden kann, auch Verschlüsselung hilft nichts, wie mehrere englisch-sprachige Zeitungen berichten.

Abendjournal, 6.9.2013

Snowden: Nichts vor US-Geheimdienst sicher

Amerikanische und britische Geheimdienste können praktisch jede verschlüsselte Kommunikation im Internet knacken. Das betrifft auch Techniken, die bisher als sicher galten, zum Beispiel beim Internet-Banking, geht aus heute veröffentlichten Dokumenten von Ex-NSA-Mitarbeiter Edward Snowden hervor. Damit haben Geheimdienste Zugang zu allen Daten, also auch verschlüsselten Mails, medizinischen Daten, ja selbst zu verschlüsselter diplomatischer Kommunikation. Unter anderem hat sich die NSA Hintertüren in Verschlüsselungsprogramme einbauen lassen und Firmen zur Kooperation gezwungen.

EU droht mit Strafen

EU-Justizkommissarin Viviane Reding hat heute allen Firmen drastische Strafen angekündigt, wenn sie illegal Daten an Geheimdienste weitergeben. Reding will, dass die europäische Datenschutzrichtlinie für alle Unternehmen gilt, die in Europa Geschäfte machen: "Dieses Gesetz gilt für alle Unternehmen, die sich auf dem europäischen Territorium an europäische Konsumenten wenden. Ganz gleich, ob die Unternehmen ihr Mutterhaus in Indien, ihre Wolke in wer-weiß-wo oder ihren Server auf Palo Alto stehen haben".

"Bei Verstößen drohen als Strafen bis zu 2 Prozent des Weltumsatzes", sagte Reding. Nach den heutigen Veröffentlichungen ist allerdings klar, dass sich niemand mehr sicher sein kann, dass die eigene Kommunikation nicht von einem Geheimdienst mitgelesen, gespeichert, ausgewertet und später einmal benutzt wird.

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