Moskau warnt vor "Explosion des Terrors"
Russland hat erneut von den Konsequenzen einer US-Intervention in Syrien gewarnt: Dies würde eine "explosionsartige Zunahme des Terrorismus" in der gesamten Region zur Folge haben, erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow nach einem Treffen mit seinem syrischen Amtskollegen Walid Mouallem in Moskau.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 9.9.2013
Russland "sehr besorgt"
Die Stimmung bei der gemeinsamen russisch-syrischen Pressekonferenz ist betont freundschaftlich, und sowohl der russische Außenminister Sergei Lawrow als auch sein Kollege Walid Mouallem betonen mehrmals die gute Zusammenarbeit der Regierungen in Moskau und Damaskus. Russland sei über die Entwicklung der Region sehr besorgt, betont Lawrow. Ein Angriff der USA würde mehr Gewalt, noch mehr Flüchtlinge und eine Explosion des Terrorismus bedeuten: "Wir halten es für äußerst wichtig, ein solches Szenario nicht zuzulassen und alles zu tun, um die Beschlüsse der Führer der G-8 vom Juni zu erfüllen, die die Regierung und die Opposition dazu auffordert, die Terroristen aus dem Land zu vertreiben." Wesentlich sei eine Rückkehr der UNO-Inspektoren nach Syrien, denn nur so könne klargestellt werden, wer wirklich für den Einsatz chemischer Waffen verantwortlich sei. Es gebe, so Lawrow, Belege dafür dass die chemischen Waffen nicht von der Regierung, sondern in Wirklichkeit von den Rebellen eingesetzt worden seien.
Syrien: "Nur Vorwand für USA"
Für den syrischen Außenminister Mouallem sind die chemischen Waffen nur ein Vorwand für die USA, um in der Region einzugreifen. Gerade zwei Tage vor dem Jahrestag der Angriffe vom 11. September 2001 müsse man sich aber die Frage stellen, warum die USA in Syrien Gruppen unterstützen wollen, die für die damaligen Angriffe auf das World Trade Center verantwortlich seien. Hätten die USA aus Afghanistan nichts gelernt, soll Syrien etwa eine neue Basis für Al Kaida werden? Die syrische Regierung sei bereit, ohne Vorbedingungen an einer Friedenskonferenz teilzunehmen, so wie es der amerikanisch-russische Friedensplan vom Frühjahr vorsehe.
Nur die Amerikaner hätten es nicht geschafft, die Rebellen zu einer Teilnahme zu überreden, kritisiert Lawrow: "Wir rufen unsere amerikanischen Kollegen auf sich darauf zu konzentrieren, und nicht auf die Vorbereitung kriegerischer Handlungen." Auf die Frage, wie Russland auf einen amerikanischen Angriff reagieren werde, ging Lawrow nicht ein und meinte nur: Klar sei, sobald Raketen fliegen, habe eine Friedenskonferenz keine Chance mehr.
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