Historisches Telefonat: Obama und Rouhani

Man kann es einen historischen Moment nennen. Zum ersten Mal seit 34 Jahren haben die Präsidenten der USA und des Iran wieder miteinander gesprochen. US-Präsident Barack Obama hat mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rouhani telefoniert. Fünfzehn Minuten lang ging es vor allem um das umstrittene iranische Atomprogramm.

Barack Obama telefoniert in seinem Büro

(c) Pete Souza, The White House / EPA

Morgenjournal, 28.9.2013

Smalltalk und ernstes Thema

Zu einem Handschlag zwischen US-Präsident Barack Obama und Irans Staatschef Hassan Rouhani ist es bei der UNO-Vollversammlung in New York nicht gekommen, aber die beiden telefonieren erstmals miteinander. Immerhin, auch das ist ein historischer Moment. 15 Minuten dauert das Gespräch, die Initiative dazu ging offenbar von Rouhani aus.

Es ist, so wird aus der Umgebung des US-Präsidenten bekannt, ein geradezu herzlicher Smalltalk, aber nicht nur. Der Inhalt des Gesprächs ist hochpolitisch. Es geht um das umstrittene iranische Atomprogramm. Anschließend zeigt sich Obama jedenfalls fest davon überzeugt, dass es eine Basis für eine Lösung gibt.

Obama will Taten sehen

Rouhani habe angedeutet, dass der Iran niemals Atomwaffen entwickeln werde, erklärt Obama. Er selbst habe klar gemacht, dass die USA das Recht des iranischen Volkes auf eine friedliche Nutzung der Kernenergie respektierten. Aber nun will er Taten sehen, wichtige und transparente Taten, die den Iran auch von den Lasten der umfassenden internationalen Sanktionen befreien könnten.

Erste Schritte sind bereits getan: Am 15. und 16.Okober sollen in Genf die Verhandlugen der fünf UNO-Vetomächte und Deutschlands mit dem Iran über das Atomprogramm fortgesetzt werden. Hoffnung auf eine Annäherung gibt es auch bei den technishen Gesprächen des Iran mit der IAEO, der Internationalen Atombehörde. Das gestrige Treffen in Wien wird von beiden Seiten als konstruktiv und positiv bewertet - und das hat es lange nicht mehr gegeben.