Barroso in Lampedusa: Finanzhilfe versprochen

Unter Protesten der Bevölkerung haben heute EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und der italienische Regierungschef Enrico Letta die Mittelmeerinsel Lampedusa besucht - den Schauplatz der jüngsten Flüchtlingstragödie. Barroso appellierte an die EU-Mitgliedsstaaten, gemeinsam mehr zu tun, um Derartiges künftig zu verhindern.

Abendjournal, 9.10.2013

Er werde das Bild, die langen Reihen hunderter Särge im Hangar von Lampedusa, nie vergessen, sagt Barroso: Europa darf nicht wegschauen, wenn Boote untergehen und Leben und Hoffnungen zerstört werden.

Der Hoffnung der Überlebenden, müsse die EU eine Basis geben. Barroso appelliert an die Regierungen der 28 Mitglieder, ihren Beitrag zu leisten.

Eine konkrete Zusage gibt es auch: Italien und Lampedusa erhalten aus Brüssel zusätzliche 30 Millionen Euro Soforthilfe, um die miserablen Aufnahmebedingungen hierzulande zu verbessern.

Ein starkes Plädoyer für weniger Abwehr und mehr Offenheit kam von Innenkommissarin Malmström an Barrosos Seite. Sie wirbt seit langem für mehr Aufnahmebereitschaft der 28 und für legale Einreisekanäle für Flüchtlinge. Bis heute vergeblich.

Regierungschef Letta versprach nationale Maßnahmen und: Italien wird mit der Kommission für eine Wende in der Union kämpfen: für die Hinwendung an dieses große Thema, das europäisch und global ist und wahrscheinlich das wichtigste unserer Zeit.

Die Toten der Tragödie werden in Italien ein Staatsbegräbnis erhalten, sagt Premier Letta, und entschuldigt sich für die Unzulänglichkeiten Italiens im Umgang mit der Katastrophe.

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