Friedensnobelpreis an C-Waffen-Kontrollore

Durch ihren Einsatz in Syrien hat die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen in den vergangenen Wochen viel Aufmerksamkeit bekommen; und heute die größtmögliche Anerkennung: die OPCW bekommt den Friedensnobelpreis. Eine unerwartete Entscheidung, die das Nobel-Komitee in Oslo bekannt gegeben und mit dem Einsatz der Organisation für die Vernichtung chemischer Waffen begründet hat.

Ahmet Uzumcu

(c) EPA/BAS CZERWINSKI

Abendjournal, 11.10.2013

Kritik nur aus Russland

Der Friedens-Nobelpreis als Ansporn für eine Welt ohne Chemie-Waffen. Ich fühle mich sehr geehrt sagt Ahmet Üzümcü, General-Direktor der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen kurz nach Bekanntgabe der Entscheidung mit zittriger Stimme: Ich sehe das als Anerkennung unseres Beitrags zum Weltfrieden in den vergangenen 16 Jahren aber auch als Ermutigung unserer Mitarbeiter die gerade mutig in Syrien ihre Aufgaben erfüllen.

Bis 2014 sollen die Giftgasexperten der OPCW die geschätzten eintausend Tonnen syrischer C-Waffen vernichtet haben - in einem Bürgerkriegs-Land, eine noch nie dagewesen Herausforderung so Ahmet Üzümcü weiter. Er erhofft sich durch den Friedensnobelpreis auch Druck auf jene 6 Staaten, die das Chemie-Waffen-Verbot noch immer nicht unterzeichnet haben: Das sind neben Nordkorea der Süd-Sudan, Ägypten und Angola. Israel und Birma haben ihren baldigen Beitritt in Aussicht gestellt.

Die Entscheidung des Friedensnobelpreis-Komitees wird weltweit begrüßt. Kritik kommt lediglich aus Russland. Der Preis sei "zu einem Vorschuss verkommen", schreibt der Außenpolitiker Alexej Puschkow auf dem Internetkurznachrichtendienst Twitter - die Arbeit der Chemiewaffenexperten in Syrien habe gerade erst begonnen, ein deutlicher Seitenhieb auf einen anderen Friedens-Nobelpreisträger, US-Präsident Barack Obama.

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