Iran: Atomverhandlungen kommen voran

In die Atomverhandlungen mit dem Iran in Genf ist Bewegung gekommen. Ob es aber den fünf UNO-Vetomächten plus Deutschland schon an diesem Wochenende gelingt, sich mit dem Iran zu einigen, das ist noch offen.

Der Streit um das iranische Atomprogramm ist seit Jahren ungelöst, mit dem neuen iranischen Präsidenten scheint eine Einigung möglich. Ein Zeichen in diese Richtung ist, dass die Außenminister aus den USA, Frankreich, Deutschland und Großbritannien persönlich nach Genf gereist sind. US-Außenminister John Kerry hat bei seiner Ankunft die Erwartungen aber wieder gedämpft

Abendjournal, 8.11.2013

IAEO-Chef nach Teheran

Nach jahrelangem Stillstand ist plötzlich Bewegung im Atomstreit mit dem Iran zu spüren. Der Chef der Internationalen Atomenergie-Behörde wird am Montag in Teheran erwartet. Westliche Außenminister werden heute in aller Eile nach Genf geflogen aus Paris und aus London. Auch US-Außenminister John Kerry ändert überraschend seine Reisepläne, warnt bei seiner Ankunft in Genf aber vor zu hohen Erwartungen. Eine Einigung sei noch nicht in Sicht

Nach wie vor gebe es ungelöste Fragen und bedeutende Meinungsunterschiede - so Kerry weiter. Wir hoffen diese Unterschiede verringern zu können aber niemand sollte sich täuschen es gibt Hürden die überwunden werden müssen

Westliche Regierungen verdächtigen den Iran seit Jahren, heimlich an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Noch vor wenigen Monaten ist in den USA sogar ein Militärschlag gegen den Iran diskutiert worden. Laut dem Wall Street Journal hat die Regierung in Washington aber hinter den Kulissen zugleich an Entspannung gearbeitet und den Deal eingefädelt, über den jetzt verhandelt wird. Konkret soll sich der Iran verpflichten sein Atomprogramm am jetzigen Stand einzufrieren im Gegenzug für die Lockerung einiger Wirtschafts-Sanktionen. Nicht mehr als ein erster Schritt um Vertrauen zu schaffen wie es aus Verhandlungskreisen heißt.

Störfeuer kommt von einem der wichtigsten US verbündeten. Israel lehnt die Vereinbarung vollkommen ab sagt Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, Für den Iran ist es das Geschäft des Jahrhunderts für die internationale Gemeinschaft ein sehr schlechter Deal. Während die Sanktionen gelockert würden, werde die Fähigkeit des Iran eine Atombombe zu bauen nicht reduziert.