Iran-Verhandlungen mit Störungen

Schleppend verläuft der zweite Tag der Genfer Atomgespräche mit dem Iran. Sowohl die Unterhändler aus dem Iran als auch die Verhandler der UNO Vetomächte und Deutschlands sprechen weiter von bedeutenden Meinungsverschiedenheiten in wichtigen Fragen. Belastet werden die Gespräche durch eine Verbalattacke des obersten iranischen geistlichen Führers Ayatollah Khameni gegen Israel.

Abendjournal, 21.11.2013

"Substanzielle und detaillierte Gespräche"

In einer TV-Ansprache hat Ayatollah Ali Khamenei gestern Israel wörtlich als "unreinen tollwütigen Hund" bezeichnet. Als nicht gerade hilfreich werden diese Aussagen heute in Genf von US-Verhandlern bezeichnet. Israels Premier Netanyahu zeigt sich bei einem Moskau-Besuch ungerührt und verspricht, der Iran werde niemals Atomwaffen besitzen - eine Garantieerklärung der besonderen Art, angesichts der wiederholten Erklärung Israels, zu einem militärischen Alleingang gegen Teheran bereit zu sein.

In Genf ist unterdessen von substanziellen und detaillierten Gesprächen die Rede. Übersetzt: Es geht nicht wirklich etwas weiter. Der iranische Vizeaußenminister Abbas Araghchi hat vor dem heutigen Gesprächsbeginn neuerlich betont, dass Teheran den geforderten Stopp der Urananreicherung ablehnen werde. Eine Einigung darüber wäre sehr schwierig.

Die UNO-Vetomächte USA, China, Russland Frankreich, Großbritannien sowie die Verhandler aus Deutschland wollen ein Einfrieren des iranischen Atomprogramms und bieten dafür die Lockerung einiger Wirtschaftssanktionen an.

Letztlich scheitert es am Grundproblem: dem Verdacht, der Iran entwickle heimlich Atom-waffen. Ein Verdacht, den Teheran nicht entkräften kann oder will.