Iran gespalten in Atomfrage
Hoffnungen auf eine baldige Verhandlungslösung im Atomstreit mit dem Iran haben heute einen empfindlichen Dämpfer bekommen. Der oberste Führer Ayatollah Ali Khamenei beharrt weiter auf einem harten Kurs in der Atompolitik.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 20.11.2013
"Rote Linien" für Verhandler
Ayatollah Ali Khamenei lässt keinen Zweifel daran, wer im Iran das letzte Wort hat. Während Präsident Rohani zuletzt versöhnlichere Töne im Atomstreit angeschlagen und Kompromissbereitschaft gezeigt hat, zieht der oberste geistliche Führer des Iran heute, kurz vor dem Start neuer Atomgespräche mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland in Genf, eine Grenze, an die sich die iranischen Unterhändler halten müssen.
Teheran werde "keinen Zentimeter" von seinen nuklearen Rechten abweichen, erklärt Khamenei, Er hat laut Verfassung das letzte Wort in allen strategischen Angelegenheiten - darunter auch in den Atomverhandlungen. Er wolle zwar "nicht direkt" in die Genfer Gespräche intervenieren, allerdings habe er seinen Unterhändlern rote Linien gesetzt.
An den Gesprächen in Genf nehmen die USA, Russland China Großbritannien Frankreich und Deutschland teil. Sie vermuten, dass der Iran seit Jahren an der Entwicklung von Atomwaffen arbeitet. Teheran hat das immer bestritten und im Gegenzug das Recht des Iran auf die friedliche Nutzung der Atomtechnologie zur Energieerzeugung und zu Forschungszwecken betont.