US-Technologiefirmen: Geeint gegen NSA

In den USA lassen heute acht große Technologiekonzerne, die eigentlich erbitterte Konkurrenten sind, gemeinsam aufhorchen. Apple, Microsoft, Google und andere fordern in einem offenen Brief an US-Präsident Barack Obama, die Spionageaktivitäten im In,- und Ausland einzuschränken.

Abendjournal, 9.12.2013

Eine eher ungewöhnliche Forderung von Unternehmen, die selbst immer wieder durch Aushorchen der Kunden in der Kritik stehen. Aber nach der NSA-Affäre sind die guten Beziehungen zu Militär und Geheimdiensten jetzt offenbar getrübt - und das Geschäft leidet auch.

Die Menschen werden Technologie der sie nicht trauen auch nicht verwenden. Das schreiben die 8 Größen der US Technologiebranche im offenen Brief an US Präsident Barack Obama.

Natürlich müssen Staaten die Sicherheit ihrer Bürger schützen - aber die Enthüllungen durch Edward Snwoden hätten gezeigt, dass es im Umgang mit den Daten der Bürger neue Richtlinien brauche. Die Staaten haben sich zu viele Rechte herausgenommen und den Bürgern damit ihre verfassungsmäßigen Rechte entzogen - so der Brief weiter.

Diese PR offensive der Technologie Giganten wie Apple, Microsoft, IBM oder Google ist natürlich nicht selbstlos. In den vergangenen Monaten ist die Skepsis gegenüber amerikanischen Produkten deutlich gestiegen berichten Insider. Immer öfter wird gerade im Bereich Sicherheits- und Verschlüsselungssoftware explizit nach Produkten gefragt die nicht aus den USA stammen.

Im Brief wird auch gefordert, die massenhafte Speicherung von Daten ohne richterliche Kontrolle zu beenden. Allerdings wird die US Regierung nicht alleine attackiert: Diese Art der Datensammelwut gibt es in vielen Ländern - so der Brief - die USA sollten sich aber an die Spitze jener stellen, die die Bürgerrechte einhalten.

Die Technologiefirmen selbst würden ihren Beitrag dazu leisten indem sie die Entwicklung von Verschlüsselungssoftware vorantreiben.

Die NSA-Datenaffäre sorgt auch diesseits des Atlantiks weiter für Aufregung. Der Vorstandschef der Deutsche Telekom, Rene Obermann, wirft der Deutschen Bundesregierung und der EU-Kommission vor, die NSA-Abhöraffäre nur schleppend aufzuklären. Es sei fahrlässig, dass so wenig geschieht, so Obermann gegenüber dem Handelsblatt.

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