EU-Rating verschlechtert - begrenzte Folgen
Die EU hat seit heute nicht mehr die Bestnote in Sachen Kreditwürdigkeit. Die Ratingagentur Standard & Poor´s bewertet die EU nun nicht mehr mit dem "Triple A" (AAA), sondern eine Stufe darunter (AA+). Die Begründung: Die Kreditwürdigkeit der 28 EU-Länder insgesamt habe abgenommen. Die Auswirkungen des Downgradings in der Praxis sind aber begrenzt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 20.12.2013
Zusammenfassung aller EU-Staaten
Von Aufregung und Panik an den Finanzmärkten kann keine Rede sein, sagt Stefan Bruckbauer, Chefökonom bei der Bank Austria, über die Herabstufung: in der Praxis heiße das fast gar nichts, denn die EU habe fast keine Schulden und begebe auch fast keine Anleihen. Es habe eher symbolischen Charakter.
Derzeit sind Anleihen über insgesamt 56 Milliarden Euro im Umlauf. Damit spielt die EU am Anleihenmarkt eine ziemlich kleine Rolle. Wenn überhaupt, nimmt man die Herabstufung der EU eher als eine Zusammenfassung anderer Bewertungen der verschiedenen EU-Staaten wahr.
Vor allem auf die Netto-Zahler hat man im Rating geschaut, also auf Staaten, die ins EU-Budget mehr einzahlen als sie selbst zurückbekommen, wie etwa Frankreich und die Niederlande, die kürzlich zurückgestuft wurden, sagt Bank Austria-Chef-Ökonom Stefan Bruckbauer. Aber Ratings gelten eher als Nachlauf-Indikatoren, fassen also zusammen, was war und überraschen die Finanzmärkte nicht. Die sind also sozusagen mit ihren Gedanken schon wieder woanders.