Österreich schickt mehr UNO-Soldaten
Es verdichten sich die Hinweise, dass Österreich demnächst sein Auslandskontingent im Kosovo aufstockt und an der EU-Mission in der Zentralafrikanischen Republik mitmacht. Schon in der nächsten Regierungssitzung könnten diese Entscheidungen fallen. Mittelpunkt der Bundesheer-Auslandsmissionen bleibt also der Balkan. Auch das Bosnien-Kontingent wird im Sommer aufgestockt.
8. April 2017, 21:58
(c) Pusch,HBF,APA
Mittagsjournal, 14.2.2014
Beschluss nächste Woche
Übers Wochenende gibt es noch letzte Abstimmungen zwischen dem Außen - und dem Verteidigungsressorts. Daher will man in beiden Ministerien die Ausweitung der Bundesheer-Auslandsmissionen noch nicht offiziell bestätigen. Aber es wird wohl so kommen, und wie es aussieht, wird mit diesem Thema auch der nächste Ministerrat bestritten, inklusive Pressefoyer der involvierten Minister Kurz und Klug.
130 nach Pristina
Die NATO-Anfrage für die Aufstockung des ohnehin schon großen Bundesheer-Kosovo-Kontingents liegt bereits seit Monaten auf den Schreibtischen in Wien. Dem Vernehmen nach soll nun eine weitere KFOR-Kompanie von etwa 130 Soldaten nach Pristina geschickt werden, um abziehende französische Soldaten zu ersetzen.
Und für die EU-Mission in Zentralafrika wird Österreich vermutlich eine einstellige Zahl von Stabsoffizieren ins Hauptquartier entsenden. Dieses befindet sich übrigens nicht im Land selbst, sondern im griechischen Larissa - wohin also auch die Österreicher gehen werden.
15 Mio. Euro Zusatzkosten
Sollten Regierung und Parlament in Bälde also grünes Licht für die Missionen geben, wovon wie gesagt auszugehen ist, würde die Zahl im Ausland eingesetzten österreichischen Soldaten in diesem Jahr wieder die Tausender-Schwelle überschreiten. Im Jänner wurde bekannt, dass ebenfalls 130 Soldaten zusätzlich nach Bosnien geschickt werden, im Rahmen einer länger geplanten Ablöse ungarischer Soldaten. Für die zwei zusätzlichen Kompanien auf dem Balkan kann man übrigens mit jährlichen Kosten etwa 15 Millionen Euro rechnen.
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