Datenleck: Weiter Suche nach Urhebern
Aufruhr bei Bildungspolitikern und Datenschützern: 400.000 Testergebnisse von österreichischen Schülern waren eine Zeitlang im Internet zugänglich. Die Verantwortlichen versichern, dass das Datenleck im Dunstkreis der ministeriumseigenen Gesellschaft BIFIE mittlerweile beseitigt ist. Die Frage nach dem Verursacher und nach den politischen Folgen bleibt aber vorerst unbeantwortet.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 27.2.2014
Rücktrittsforderungen werden laut
Gegen Unterrichtsministerin Heinisch-Hosek (SPÖ) werden Rücktrittsforderungen laut: So wie schon im Ö1-Morgenjournal Pflichtschullehrer-Vertreter Paul Kimberger, fordert nun auch der Vorsitzende der AHS-Lehrergewerkschafter, Eckehard Quinn, beide ÖVP, den Rücktritt der SPÖ-Unterrichtsministerin. Ihr Tenor: Zehn Wochen lang habe sie bereits von alledem gewusst, da dürfe sie nun eben nicht aus allen Wolken fallen.
Ähnlich das Team Stronach, auch hier kommt eine Rücktrittsforderung: Das Versagen der Ministerin in einer derart banalen Frage lasse hochrechnen, dass diese bei weit wichtigeren Fragen ebenso scheitern werde. Auch die Schülerunion verlangt persönliche Konsequenzen von der Ministerin.
Firma tappt im Dunkeln
Unterdessen versuchen EDV-Experten zu ergründen, wie es zu alledem kommen konnte. Franz Semmernegg, Vorstandsvorsitzender der Kapsch-Businesscom, die das Projekt Schülertests informationstechnologisch betreut, scheint noch ein wenig im Dunkeln zu tappen: Es gebe drei Möglichkeiten: eine Manipulation, Hacking, oder Nachlässigkeit des Subunternehmers in Rumänien.
Manipulation, soll wohl heißen, Zugriff einer Person, die mit alledem zu tun hatte. Hacking, soll wohl heißen, ein Angriff von Außen. Österreichische Schülerdaten im Ausland? Laut Franz Semmernegg von Kapsch-Business-Com kein Problem: Man arbeite international. Rumänien habe sich schon seit Jahren auf IT spezialisiert. Kapsch habe dort eine Tochterfirma, die auch immer wieder auf Subunternehmen zugreife.
Alles in Allem, eine unangenehme Situation bei der aktuellen Diskussion um die Datensicherheit in Österreich.
