ÖIAG-Chef begrüßt Hypo-Eingliederung
Die Staatsholding ÖIAG wird im kommenden Sommer neu aufgestellt. Neben OMV, Post und Telekom will die Politik weitere Beteiligungen unter dem Dach der Holding parken, vor allem die Hypo-Abbaugesellschaft. ÖIAG-Chef Rudolf Kemler sagt, das sei eine gute Entscheidung.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 26.3.2014
ÖIAG-Chef Rudolf Kemler im Klub der Wirtschaftspublizisten, im Gespräch mit Volker Obermayr
Ertrag vor Tempo
Die Hypo in die ÖIAG einzugliedern, halte er für eine kluge politische Entscheidung, aber auch eine Herausforderung, sagt Kemler. Wann es so weit sein wird, will Kemler erst nach eingehender Analyse beantworten. Auf jeden Fall gehe möglichst hoher Ertrag vor Tempo. Dass sich die Politik über den Aufsichtsrat wieder mehr Einfluss auf den Kurs der ÖIAG sichern will, lässt der ÖIAG-Chef jetzt einmal auf sich zukommen. Das könne er erst beurteilen, wenn er seinen Aufsichtsrat kenne. Vorerst sei er optimistisch.
Optimismus für Telekom-Deal
Was die Telekom-Austria und die geplante Allianz mit America Movil betrifft, rechnet Kemler damit, dass es zu dieser Allianz kommen wird. Rudolf Kemler verkündete im Klub der WIrtschaftspublizisten, er wolle am Freitag vom Aufsichtsrat der ÖIAG das Mandat für den Abschluss eines Syndikatsvertrages mit dem weiteren Telekom-Großaktionär America Movil haben. Ein sogenanntes "Term Sheet" solle bis dann fertig werden, um das Aufsichtsgremium darüber zu informieren. Der Vertrag könne dann "in zwei, drei Wochen" fertig werden.
Über Summen einer Kapitalerhöhung sei bisher nicht gesprochen worden, so der ÖIAG-CEO im Klub der Wirtschaftspublizisten. Jedenfalls werde der ÖIAG-Eigentümer - die Republik - aber mitziehen, um die Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie zu halten. Die America Movil des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim will ihren derzeitigen Anteil an der Telekom Austria AG von 26,81 Prozent auf mehr als 30 Prozent steigern. "Nach derzeitigem Stand der Gespräche gehe ich davon aus, dass es zu dem 'Shareholder Agreement' kommen wird", sagte Kemler. Der Staat hält an der Telekom über die ÖIAG momentan 28,42 Prozent.