Arbeitslosigkeit: Weiterhin keine Entspannung
Ende März waren 402.323 Personen in Österreich ohne Job, um 9,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag nach österreichischer Berechnungsmethode bei 8,4 Prozent. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) ist dennoch optimistisch, Ende des Jahres die Trendwende zu schaffen.
8. April 2017, 21:58
(c) Schlager, APA
Mittagsjournal, 1.4.2014
Frauen, Ausländer, Ältere
Beim Arbeitsmarktservice (AMS) waren Ende März 319.175 Personen als Arbeitslosen gemeldet, das ist ein Anstieg um zehn Prozent. 83.148 Personen besuchten Schulungen, das ist ein Plus von 9,1 Prozent.
Besonders stark stieg die Arbeitslosigkeit bei Frauen mit einem Plus von 16 Prozent,bei Ausländern (plus 20,5 Prozent) und Älteren ab 50 Jahren (plus 20,1 Prozent). In allen Bundesländern wurden mehr Arbeitslose - ohne Schulungen gerechnet - gemeldet. Der geringste prozentuelle Zuwachs war mit 0,5 Prozent in Kärnten zu verzeichnen, der höchste in Tirol mit einem Plus von 27,6 Prozent.
Hundstorfer: Trendwende im Jänner 2015
Sozialminister Hundstorfer ist mit der Entwicklung zwar nicht zufrieden, hebt aber hervor, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit "gedämpft" sei: "Das heißt, wir werden die Zuwachsraten unter den zweistelligen Prozentsatz bekommen. Das wird der letzte Monat sein, in dem wir zweistellig dazuwachsen." Was eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt betrifft, geht Hundstorfer davon aus, dass die Arbeitslosigkeit im Jänner 2015 unter der vom Jänner 2014 liegen wird. Europaweit liegt Österreich mit einer Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent noch immer am besten.
Dem Drängen der Wirtschaftsforscher auf Senkung der Lohnnebenkosten stimmt Hundstorfer im Prinzip zu, verweist auf eine Entlastung um 200 Millionen Euro erst in der letzten Woche und gibt zu, dass das nicht mehr als ein erster Anfang sei.
Ein anderer Vorschlag kommt von Wirtschaftskammer-präsident Christoph Leitl. Die Regierung sollte vorübergehend die Forschung stärker fördern und die Forschungsprämie erhöhen. Darauf reagiert Hundstorfer eher zurückhaltend: Das sei eine "nette" Idee, wichtiger sei da die Senkung der Lohnnebenkosten.