Psychische Belastung am Arbeitsplatz
Stress am Arbeitsplatz und psychische Probleme gelten als Ursache für mehr als die Hälfte aller Krankenstandstage. Deshalb sieht das Arbeitnehmerschutzgesetz seit rund einem Jahr vor, dass Betriebe mögliche psychische Belastungen am Arbeitsplatz ermitteln müssen. Das Arbeitsinspektorat kontrolliert das auch. Im Vorjahr haben drei von fünf kontrollierten Firmen zumindest erste Schritte gegen den Psychostress gemacht.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 25.4.2014
Maßnahmen rechnen sich
Mit Fragebögen, Gruppengesprächen mit einer Arbeitspsychologin und Mitarbeitergesprächen können Stress-Risiken festgestellt werden. So geschehen beim Pumpenhersteller Xylem mit 270 Mitarbeitern. Kleine Schritte wurden dann gesetzt - etwa eine Neugestaltung des Großraumbüros und Computer-Schulungen für überforderte Mitarbeiter. Firmenchef Peter Steinbach sagt, bei Burn-Out würde es Ausfälle bis zu drei Monaten geben, daher würden sich die Maßnahmen rechnen.
Das Arbeitsinspektorat hat im Vorjahr 5.600 Firmen kontrolliert. Zwei Fünftel hatten noch nichts getan zur Feststellung psychischer Belastungen. Theoretisch drohen Verwaltungsstrafen bei jahrelanger Nichttägigkeit, sagt Anna Ritzberger-Moser, Sektionschefin für Arbeitsinspektion.
Auch Sozialminister Rudolf Hundstorfer will vor allem motivieren: sich nicht genieren über die Krankheit zu sprechen.
Letztlich gehe es nicht nur um die Verhinderung von psychischen Erkrankungen sondern etwa auch von stressbedingten Herz-Kreislauf- oder Magen-Darm-Erkrankungen.