Sorgenkind Wissenschaftsbudget
Das Budget für Wissenschaft und Forschung gehörte vor der Budgetrede zu den am heftigsten diskutierten Bereichen. Besonders in der Grundlagenforschung drohten Kürzungen. Wie es um den Wissenschaftsstandort Österreich in Zukunft bestellt sein wird, ist auch nach der Budgetrede nicht endgültig klar. Denn sowohl die Universitäten wie auch die Akademie der Wissenschaften warten weiter auf genaue Zahlen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 30.4.2014
FWF: Immerhin Planungssicherheit
Zum jetzigen Zeitpunkt scheint Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) zu den wenigen Wissenschaftsinstitutionen zu gehören, die genau wissen, wie ihre finanzielle Situation in den nächsten Jahren aussehen wird. Der FWF erhält bis 2018 ein Budget von 550 Millionen Euro zur Förderung von Grundlagenforschung. Damit hat der FWF kaum mehr Mittel zur Verfügung, als in den vergangenen Jahren - doch zumindest Planungssicherheit, sagt Pascale Ehrenfreund, Präsidentin des FWF: "Das gab's in den letzten Jahren nicht beim FWF. Und das ist für uns schon ein Erfolg. Keine Euphorie, aber wir sind handlungsfähig."
Studienplatzfinanzierung kommt nicht
Noch keine Sicherheit haben die Universitäten. Der Gesamtbetrag, der den Unis für ihre Leistungsvereinbarungen für die Jahre 2016 bis 2018 zusteht, muss erst im Lauf dieses Jahres festgelegt werden. Gefordert wurde mehr als eine Milliarde für die Jahre 2016 bis 2018. Das würde auch der Ankündigung der Bundesregierung entsprechen, zwei Prozent des BIP für Wissenschaft und Forschung ausgeben zu wollen. So viel Geld wird es für die Universitäten mit großer Wahrscheinlichkeit nicht geben, sagt der Präsident der Universitätenkonferenz, der Salzburger Rektor Heinrich Schmidinger: "Es ist uns schon bedeutet worden, dass es mit einem Teil dieser Summe, das ist die Studienplatzfinanzierung, nichts werden wird, weil einfach die Budgetierung - das macht ungefähr eine halbe Milliarde aus - nicht drinnen ist. Aber vom Rest gehen wir natürlich aus, weil das auch der Erreichung des Zwei-Prozent-Ziels entsprechen würde."
Sorge um Wissenschaftsstandort
In seiner Budgetrede sprach Finanzminister Michael Spindlegger (ÖVP) auch von Sorgen über den "Standort Österreich". Die Wissenschaft werde in dieser Frage jedoch nicht ausreichend berücksichtigt, ergänzt Schmidinger: "Jedenfalls nicht in dem Ausmaß, in dem es der Wissenschaftsstandort Österreich verdienen würde. Und deshalb erwarten wir uns, dass dieser Impulsbereich, dass der entsprechend gewürdigt wird, nicht zuletzt finanziell."
Ein wichtiger Faktor für den Wissenschaftsstandort Österreich ist auch die Akademie der Wissenschaften. Ihr Budget ist ebenfalls noch nicht fixiert. Eine Zusage der Regierung gibt es zumindest: Zu den befürchteten budgetbedingten Entlassungen werde es nicht kommen.