Im Zentrum der größten Nachkriegskrise
Gerade erst Außenminister und schon im Zentrum der größten europäischen Krise der Nachkriegs-Geschichte. Während sich im Osten der Ukraine Regierungstruppen heftige Gefechte mit prorussischen Separatisten liefern und zahlreiche Menschen auf beiden Seiten getötet werden, empfängt Sebastian Kurz 30 Außenminister des Europarates.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 6.5.2014
Direktes Gespräch Ukraine-Russland?
Vor allem zwei Gäste machen das Ministertreffen des Europarats allein durch ihre Anwesenheit zu einem Ukraine-Gipfel: Bereits gestern hat Kurz zunächst ein 15-minütiges Vieraugengespräch mit dem ukrainischen Außenminister Andrej Deschtschiza geführt. Der bekräftigt, falls gewünscht, auch zu offiziellen bilateralen Gesprächen mit Russland bereit zu sein, ein Land mit dem sich die Ukraine laut eigener Aussage im Kriegszustand befindet: "Die von Russland unterstützten Gruppen besetzen weiter Regierungsgebäude und foltern Gefangene. Wir versuchen, mit der Antiterroroperation im Osten die Ordnung wiederherzustellen, um Bedingungen für Präsidentschaftswahlen zu schaffen."
Zumindest an einem Tisch
Am Flughafen empfing Österreichs Außenminister dann am frühen Abend den russischen Außenminister. Sergej Lawrow hatte schon im Vorfeld des Treffens angekündigt, Menschenrechtsverletzungen durch die ukrainische Übergangsregierung in Wien zum Thema machen zu wollen, bei seiner Ankunft gibt er keine Interviews. Er und sein ukrainischer Amtskollege werden bei der Konferenz in der Wiener Hofburg ab ca. 9.30 Uhr zumindest an einem Tisch sitzen - gemeinsam mit 28 weiteren Außenministern des Europarates. Das Hauptthema: die Lage in der Ukraine.