FIAT-Chryslers Zukunftspläne

FIAT-Chrysler - der weltweit siebtgrößte Autokonzern - will mit neuen Modellen die großen Drei auf dem Automarkt, Toyota, General Motors und VW, einholen. In Detroit hat FIAT-Chef Sergio Marchionne heute den ersten gemeinsamen Industrieplan seit der Fusion von FIAT und Chrysler im Jänner vorgestellt. Italien, das die schleichende Abwanderung seines Traditionsunternehmens in die USA befürchtet, hat besonders gespannt auf Marchionnes Pläne gewartet.

Abendjournal, 6.5.2014

Neue Werke

Eine zentrale Rolle in Marchionnes Industrieplan spielt Fiats darbende Marke Alfa Romeo. Das ist die gute Nachricht für Italien. Vier bis fünf Milliarden Euro will Marchionne in die italienischen Werke investieren. Sechs neue schicke Alfa-Modelle sollen entwickelt werden, die BMW, Mercedes und Audi Konkurrenz machen können. Auch FIATS Nobel-Marke Maserati profitiert vom neuen Konzern.

Die Marke FIAT kommt weniger gut weg. Die Mehrzahl ihrer Stadtorte sind seit Beginn der Krise nur mehr halb ausgelastet und tausende Arbeiter dauerhaft in Kurzarbeit. Bei FIAT setzt Marchionne lediglich auf den Ausbau der erfolgreichen Kleinwagenmodelle 500 und Panda.

Große Pläne hat Marchionne mit der populären Chrysler-Geländewagen-Marke Jeep. Zu den vier Produktionsstätten in USA sollen weltweit noch zehn dazukommen, insbesondere in Südamerika und Asien - und so der Verkauf bis 2018 weltweit fast verdreifacht werden.

Anleger optimistisch

All das kostet viel Geld. Acht Milliarden jährlich schätzen die Experten, eine große Last für einen Konzern, der 10 Milliarden Schulden hat.

Die Fiat-Aktie hat im vergangenen Halbjahr 50 Prozent zugelegt, mehr als alle anderen Autohersteller. Die Investoren setzen offenbar auf eine Erholung des europäischen Auto-Marktes und darauf, dass Marchionnes draufgängerische Strategie Früchte trägt.

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