Maturapannen: Ministerin kündigt Konsequenzen an
Für den ehemaligen BIFIE-Direktor und Bildungsexperten Günther Haider ist die Pannenserie bei der Zentralmatura eine Folge von parteipolitischen Postenbesetzungen durch die ehemalige Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ). Schmieds Nachfolgerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) kündigt an, dass es Konsequenzen für das BIFIE geben wird - welche, sagt sie noch nicht.
8. April 2017, 21:58
(c) Stratenschulte, DPA
Mittagsjournal, 14.5.2014
Gespräche heute
Wie es mit der Zentralmatura und mit dem dafür verantwortlichen Bildungsinstitut BIFIE und seinen Direktoren weitergeht, wollte Heinisch-Hosek heute noch nicht sagen. Sie kündigt das aber für morgen früh an. Sie treffe heute die beiden BIFIE-Direktoren und am Abend die Schulpartner, um von ihnen ihre Eindrücke der verschiedenen Maturabereiche zu sammeln. Morgen um neun Uhr werde sie sich der Presse stellen "und berichten, wie diese Gespräche verlaufen sind und was passieren soll, kann, muss."
Was passieren muss, das betrifft für den Bildungsexperten Günther Haider weniger das System der Zentralmatura an sich, als vielmehr das Unterrichtsministerium und die Führung des BIFIE. Haider war hier früher selbst Chef und wurde durch SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied abgelöst. Die jetzigen Verantwortlichen sieht er als überfordert an, was Folge von parteipolitischen Postenbesetzungen sei. Im Ö1-Morgenjournal sagte Haider über den für die Zentralmatura verantwortlichen BIFIE-Direktor Martin Netzer, hier räche sich, dass bei seiner Bestellung "in erster Linie parteipolitische Gründe ausschlaggebend waren". Netzer sei damals Büroleiter gewesen, es wäre aber jemand mit Schulerfahrung, wissenschaftlicher Qualifikation und Praxis in der Organisation solcher Testungen erforderlich. "So rächt sich im Nachhinein diese im Unterrichtsministerium allgegenwärtige Besetzungsproporz." Martin Netzer selbst wollte dazu auf Anfrage nicht Stellung nehmen.
"Schauen und dann Konsequenzen ziehen"
Die Gesamtverantwortung sieht Haider bei den Ministerinnen Schmied und Heinisch-Hosek. Die sagt dazu heute: "So wie die Direktoren für die Abläufe im BIFIE verantwortlich sind, bin ich für die Abläufe im Ressort verantwortlich und natürlich auch letztverantwortlich für das, was im Bildungssystem gut oder schlecht läuft, das ist keine Frage. Aber das heißt jetzt, genau schauen und dann Konsequenzen ziehen."
In einer anderen Frage berichtet die Unterrichtsministerin heute von einer Einigung - und zwar mit dem Finanzministerium über die Rücknahme von Sparplänen an den Schulen. Ab Stichtag morgen können damit laut Heinisch-Hosek die an den Schulen geplanten Lehrerinnen und Lehrerstellen ausgegeben werden.