EU-Kommissar Oettinger im Gasstreit zuversichtlich
Noch gibt es keine Einigung im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine, EU-Energiekommissar Günther Oettinger ist aber zuversichtlich, dass es in den nächsten Tagen eine Lösung geben könnte. Die Versorgung der EU sieht Oettinger nicht in Gefahr: Die Gaslieferungen durch die Ukraine seien gesichert, es wäre aber riskant, nun auf Gasspeichervorräte zuzugreifen.
8. April 2017, 21:58
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Gaslieferung an Ukraine eingestellt
"Wenn die Speicher jetzt nicht gefüllt werden, bekommen wir alle im Winter möglicherweise ein Problem", sagte Oettinger am Montag in Wien. Er werde deshalb darauf dringen, dass die Gaswirtschaft die momentan etwas mehr als halbvollen Speicher fülle.
Russland stellte am Montagmorgen die Gaslieferungen an die Ukraine ein, weil diese ihre Rechnungen nicht bezahlt hat. Zuvor hatte Oettinger vergeblich versucht, einen Kompromiss zwischen Moskau und Kiew zu vermitteln. Der Energiekommissar zeigte sich überzeugt, dass Russland trotzdem zu seinen Lieferverpflichtungen gegenüber der EU stehen werde. Aus seiner Sicht ist eine Einigung weiter erreichbar. Er werde nach einer Sondierungsphase erneut zu trilateralen Gesprächen einladen: "Keine Einigung hilft niemandem."
"Ukraine muss Vorrat anlegen"
Oettinger schloss nicht aus, dass Pipelines in der Ostukraine durch Separatisten angezapft werden könnten. Die Ukraine selbst werde sicher zu ihren Verpflichtungen stehen, das Gas nach Europa zu leiten. Das Land habe aktuell etwa knapp die Hälfte seines jährlichen Gasbedarfs in Speichern vorrätig. "Die Ukraine zu ertüchtigen, einen Vorrat anzulegen, ist ein Gebot der Stunde", sagte Oettinger weiter.