Firmen pessimistisch für Arbeitsmarkt

Knapp 355.000 Menschen in Österreich haben derzeit keinen Job, auch die heimischen Klein- und Mittelbetriebe sind längst kein Jobmotor mehr. Im Gegenteil. Jede fünfte Firma hat heuer bereits Arbeitsplätze abgebaut. Das ergab eine Umfrage unter rund 1.700 kleinen und mittelständischen Unternehmen.

Mittagsjournal, 2.7.2014

Bau baut ab

Die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Österreich kämpfen um Kunden und Aufträge. Die Stimmung sei derzeit laut Umfrage extrem schlecht, sagt Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform: "Das ist darin begründet, dass die Konjunktur schwächelt, die Umsätze zurückgegangen sind und auch die Umsatzerwartungen für die Zukunft sehr pessimistisch sind."

Zunehmend sparen Firmen daher beim Personal. Heuer hat bereits jede fünfte Firma Mitarbeiter abgebaut, und das werde noch mehr werden, sagt Weinhofer: Jedes siebente befragte Unternehmen möchte in den nächsten sechs Monaten Personal abbauen. Nicht in allen Branchen ist die Situation jedoch gleich, hier gibt es zum Teil große Unterschiede: Vor allem au und Industrie melden großen Personalabbau, während Handel und Dienstleistungsbereich stabil sind.

Appell an Regierung

Laut Weinhofer bräuchte es dringend Initiativen der Regierung, die Wirtschaft mit Investitionen in Infrastruktur und Bauvorhaben zu stimulieren, dazu kämen eine Lohnnebenkostensenkung steuerliche Unterstützung. Ohne Unterstützung befürchtet Weinhofer, dass noch mehr Firmen als bisher pleite gehen. Er rechnet mit 3.500 eröffneten Insolvenzverfahren im gesamten Jahr 2014. Ein negativer Kreislauf, denn damit steigt auch die Zahl der Arbeitslosen weiter.