Optimismus in deutscher Autoindustrie

In Deutschland hat die Autoindustrie eine recht optimistische Bilanz der Entwicklung ihrer Geschäfte gezogen. In China und in den USA sind Autos aus deutscher Produktion gefragt wie nie zuvor, und zuletzt hat auch der Absatz im EU-Gebiet wieder zugelegt, die Autohersteller hoffen, dass sie den krisenbedingten Rückgang zumindest teilweise wieder aufholen können.

Morgenjournal, 3.7.2014

Aus Deutschland,

Es hat sie einmal gegeben, die Werksferien in den deutschen Autofirmen, in denen wochenlang die Fließbänder der Fertigung stillstehen mussten. Heute allerdings sind Werksferien eher die Ausnahme als die Regel, oft werden nur kurze Umbaupausen gemacht, und in Wolfsburg läuft die Produktion des neuen VW Golf- Modells diesmal sogar den ganzen Sommer durch. So groß ist die Nachfrage, so optimistisch, wenn auch noch verhalten optimistisch, die Einschätzung der Lage durch Matthias Wissmann, den Chef des Verbandes der deutschen Autoindustrie.

Vom deutschen Markt allein könnten die Autohersteller nicht besonders gut leben, Deutschlands Bevölkerung wird älter, viele junge Leute ziehen in die Städte und halten eine eigenes Auto für verzichtbar. Aber es gibt immer noch Wachstumsmärkte, vor allem in China, wo der Absatz von deutschen Autos zuletzt um 15 Prozent in die Höhe geschnellt ist.

Heftig propagiert werden Fortschritte bei Entwicklung und Bau von Elektroautos. Industriesprecher Matthias Wissmann meint, für manche Fälle wären sie schon heute das Mittel der Wahl.

Das ganz große Geschäft wird allerdings weiterhin mit Benzin- und Dieselautos gemacht, und dabei mischen auch österreichische Firmen kräftig mit. In jedem deutschen Auto stecken Teile aus der Produktion von österreichischen Zulieferern, Verbandspräsident Wissmann meint, das werde zum beiderseitigen Nutzen auch so bleiben.

Abwartend verhalten sich die Autobauer bei Thema PKW- Maut in Deutschland. Interessiert werde man erwarten, ob die Regierung hier wirklich zu Vorschlägen findet, die effizient und europarechtlich haltbar seien, meint Verbandschef Wissmann.