Missbrauchsopfer: Outing nach 40 Jahren
Es war in den späten 1960er Jahren, dass einem damals Elfjährigen Salzburger Schüler von zwei Benediktinermönchen schwerste sexuelle Gewalt angetan wurde. Nicht nur einmal, sondern in der Folge über sechs Jahre, regelmäßig. Erst rund 40 Jahre danach konnte das damalige Opfer sprechen über diese traumatischen Erlebnisse. Er ist - vor ziemlich genau fünf Jahren, im März 2010, - im Ö1-Morgenjournal an die Öffentlichkeit gegangen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 4.3.2015
2010 - zu einer Zeit, als sexueller Missbrauch in der österreichischen römisch-katholischen Kirche - in Vergleich zu Irland oder Deutschland - noch kein großes Thema war.
Doch hat die Geschichte des Salzburgers eine Lawine losgetreten. Unzählige weitere Betroffene sexueller Gewalt durch Kleriker haben sich gemeldet. Das sollte zu einem der größten Skandale in der Geschichte der römisch-katholischen Kirche in Österreich werden. Nun, fünf Jahre danach, hat Wolfgang Slapansky mit dem damaligen Opfer, das anonym bleiben möchte, gesprochen und gefragt, wie sich seitdem sein Leben verändert hat.
Dem Thema sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendliche durch Priester und Geistliche ist heute auch ein Schwerpunkt im Ö1-Religionsmagazin „Praxis“ gewidmet: Was hat sich in den letzten fünf Jahren getan - in Österreich, aber auch von Seiten des Vatikan? Heute ab 16 Uhr auf Ö1.