ORF
Publikumsvoting
Ö1 Talente-Stipendium 2023
Gemeinsam mit den österreichischen Kunstunis suchte Ö1 auch 2023 wieder talentierte junge Künstlerinnen und Künstler. Vergeben wird ein Stipendium für bildende Kunst in der Höhe von 10.000 Euro, das vom Wiener Städtischen Versicherungsverein zur Verfügung gestellt wird.
31. August 2024, 12:00
Die Einreichung für das Ö1 Talente-Stipendium 2023 erfolgte bis Mitte Mai über die jeweiligen Universitäten. Diese trafen auch eine Vorauswahl auf deren Basis bereits im Juni eine unabhängige Fachjury über die Vergabe entschied. Die Jury erstellte dazu eine Shortlist von vier Kandidat:innen und ermittelte daraus eine:n Gewinner:in des Stipendiums.
Bis 8. September konnte via Online-Voting für eine oder einen der elf Finalist:innen abgestimmt werden. Durch Ihre Stimme ermöglichten Sie dem Gewinner bzw. der Gewinnerin die Präsentation seiner bzw. ihrer Werke in einer gemeinsamen Ausstellung mit den Shortlist-Kandidat:innen im Wiener Leopold Museum im Museumsquartier (10. November bis 14. Jänner 2024), sowie eine kostenfreie Teilnahme am "Artist Statement" im Rahmen der Parallel Vienna 2024. Unter allen Teilnehmer:innen des Online-Votings verlosten wir drei Ö1 Grafiken des Monats von Vivian Nattrodt.
Die Bekanntgabe sowohl des Juryentscheids, als auch des Ergebnisses des Online-Votings erfolgte bei der Preisverleihung im Leopold Museum am 9. November 2023.
Das Ö1 Talentestipendium 2023 geht an:
TEUTA JONUZI
Alisa Omelianceva
Transdisziplinäre Kunst
Geboren 1997 in Russland, absolvierte Alisa Omelianceva 2023 ihr Studium Transdisziplinäre Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Seit ihrer Kindheit möchte Omelianceva Künstlerin sein. Themen wie Organprojektivität, Heilung und die Erfahrung des Beobachters und des Beobachteten bilden oft die Grundlage ihrer Konzepte. In ihrer Installation „Look and Cry“ bildete sie auf einem Fenster eine Iris aus 1.689 transparenten Zwiebelblättern, um über Erfahrungen nach dem 24. Februar nachzudenken. Zukünftig würde sie gerne mit Experten aus anderen Bereichen, wie zum Beispiel der Medizin, zusammenarbeiten.
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Das Ö1 Publikumsvoting entschied für sich:
KAJA CLARA JOO
Carlos Vergara
Bildende Kunst - Fotografie
Geboren 1989 in Baranquilla, Kolumbien, studiert Carlos Vergara Bildende Kunst - Fotografie an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Im Alter von 19 Jahren begann Vergara mit einer analogen Kamera seine eigene visuelle Sprache zu entwickeln. Im Zentrum seiner Arbeit steht das Verwandlungspotenzial von Erinnerungen, Sehnsüchten sowie Fragestellungen der Identität, die er als Fotografien, Collagen, Skulpturen und Installationen verarbeitet. In der Rauminstallation „In the Absence of a Place“ konfrontierte Vergara die Betrachter:innen mit dystopischen Inszenierung der Karibik. Einer seiner größten Erfolge war seine erste Einzelaustellung in Wien im Frühjahr dieses Jahres.
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Ihre beiden Werke, sowie die Arbeiten der folgenden Künstler:innen sind in der Ausstellung "Habitat" im Wiener Leopold Museum zu sehen:
MARK GERSTORFER
Veronika Harb
Bildhauerei und Transmedialer Raum
Geboren 1985 in Graz, studiert Veronika Harb Bildhauerei und Transmedialer Raum an der Kunstuniversität Linz. Ihre Installationen beschäftigen sich mit dem Zusammenwirken von Körper, Objekt und Raum, sowie räumlichen und physischen Grenzen innerhalb des Spannungsverhältnisses. Ausgehend von sozialen, gesellschaftlichen und feministischen Bezügen versucht sie, resultierende Annäherung, Konfrontation, Abhängigkeitsverhältnisse, Kraftaustausch und Isolation erlebbar zu machen. Harb’s Stärke ist es, ihre obsessive Neugier, Adrenalinliebe und hohe Risikobereitschaft nach Bauchgefühl konstruktiv verwenden zu können.
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PRIVAT
Luise Müller
Kunst und Film
Geboren 1989 in Frankfurt am Main, studiert Luise Müller in der Klasse Kunst und Film an der Akademie der bildenden Künste Wien. In ihrer künstlerischen Arbeit, deren Fokus auf narrativem Dokumentarfilm liegt, interessiert sich Müller besonders für Unlösbares und Ambivalentes. 2023 feierte sie die Premiere ihres ersten Lang-Dokumentarfilms „Nördlich von Libyen“ auf der Dokumentarfilmwoche in Hamburg. Müller beschreibt sich als immer auf der Suche, und schätzt an narrativem Film vor allem den großen Raum zum Experimentieren.
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THOMAS GUGGENBERGER
Laura Roth
Grafik-Design und Fotografie
Geboren 1997 in Villach, studiert Laura Roth Grafik-Design und Fotografie an der Kunstuniversität Linz. In ihren Fotografien beschäftigt sich Roth mit unterschiedlichen Lebensräumen und Strukturen, die eine Art von Isolation mit sich bringen, wie zum Beispiel Erwartungen an paradiesische Zustände, Sehnsuchtsorte in touristischen Gegenden oder das Narrativ der eigenen vier Wände. Ihre Fotografie- Serie „Great Expectations“ beschäftigt sich mit der Frage, ob sich Sehnsuchtsorte künstlich nachbauen lassen. Das Verschwimmen von Realität und Fiktion streckt sich dabei durch alle ihre Arbeiten.
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Die weiteren Künstler:innen für das Ö1 Publikumsvoting waren:
ASOO KHANMOHAMMADI
Jamile Azadfallah
Kunst und Fotografie
Geboren 1985 im Iran, studiert Jamile Azadfallah Kunst und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste Wien. In ihren Stillleben-Fotoarbeiten stellt sie durch das Zusammenbringen von Objekten, die normalerweise in keiner Beziehung stehen, unheimliche Szenen dar. Sie werde inspiriert durch den Begriff der Traumarbeit von Sigmund Freud. In ihrer Kunst möchte Azadfallah eine Inspiration für Frauen im Iran sein, die in ihrer Rolle gefangen sind, die ihnen von einer diktatorischen, religiösen und patriarchalischen Gesellschaft vorgeschrieben werden.
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ALBA MALIKA BELHADJ MERZOUG
Alba Malika Belhadj Merzoug
Bildnerische Erziehung
Geboren 2000 in Salzburg, studiert Alba Malika Belhadj Merzoug Bildnerische Erziehung der Klasse für Fotografie und neue Medien an der Universität Mozarteum Salzburg. Seitdem sie eine alte Spiegelreflexkamera von ihrem Bruder geschenkt bekam, hörte Merzoug nicht mehr mit dem Fotografieren auf. Ihre Gedanken äußert Merzoug in Form von Werkgruppen an Selbstportraits, dokumentarischen Experimenten und erweiterten Portraits.
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LJILJANA VUKASINOVIC
Aklima Iqbal
Kontextuelle Malerei
Geboren 1989 in Narayanganj, Bangladesch, studiert Aklima Iqbal kontextuelle Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien. Zuvor studierte sie bereits Zeichnung und Malerei in Dhaka und Druckgrafik in Wroclaw in Polen. Iqbals bevorzugte Medien für die künstlerische Arbeit sind Zeichnung, Malerei und Collage. In ihrer Kunst spielen Farbe und Überraschung, so wie absurde Erzählungen, spannende Zusammenhänge und Eigenheiten im künstlerischen Denken im Spannungsfeld zwischen Klarheit und Mysterium eine große Rolle. Iqbal träumt davon, das Leben einer weltbelkannten Künstlerin zu führen.
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JAKOB MÖDLINGER
Jakob Mödlinger
Bildnerische Erziehung
Geboren 1997 in St. Johann in Tirol, studiert Jakob Mödlinger im an der Universität Mozarteum Salzburg am Standort Innsbruck Bildnerische Erziehung und Englisch. In seiner Kunst stellt Mödlinger einen ästhetischer Kontrast zwischen Idylle und Zerfall dar. Dargestellt werden Motive einer unter den Errungenschaften des Westens verzweifelnden Generation. Globalisierung, Selbstinszenierung und die Gegenüberstellung des zeitlich finiten Individuums und der unendlichen Bühne des Internets bilden den inhaltlichen Fokus seiner Arbeiten. Als größten Erfolg bezeichnet Mödlinger seine erste Einzelaustellung "Just Make Me a Computer" dieses Jahr in Innsbruck.
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PEER LINDER
Miki Okamura
Ortsbezogene Kunst
Geboren 1990 in Nara, Japan, studiert Miki Okamura ortsbezogene Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit der visuellen und verbalen Wahrnehmung der Menschen, und basiert auf Maltechniken. Vor allem in der heutigen Informationsgesellschaft interessiert sie der Unterschied zwischen tatsächlicher Erfahrung durch den Körper und Pseudo-Erfahrung auf der Grundlage von Informationen, die auf die eine oder andere Weise vermittelt werden. In ihrem Werk „Hakushi no Kokoro“ schuf sie lebensgroße Tiere aus Papier, um sie authentisch erleben zu können. Wegen Okamura’s Interesse für Tiere würde sie gerne einmal mit Zoologen und Tierverhaltensforschern zusammenarbeiten.
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MARIE BÄCK
Eva-Maria Schitter
Kunst und Fotografie
Geboren 1993 in Oberndorf, studiert Kunst Eva-Maria Schitter in der Klasse für Fotografie und neue Medien im Lehramt an der Universität Mozarteum Salzburg. Der erste bewusst künstlerische Akt in Schitters Leben war die fotografische Dokumentation eines Ganges durch ein Haus 2008, die sie im laufenden Projekt "Hausgang" verarbeitet. Übergeordnete Bestrebungen in ihrer künstlerischen Arbeit sind zu befremden, zu berühren, wach zu machen - Betrachtende wie auch sich selbst. In ihren Gratwanderungen setzt sie sich Vagheiten aus; mit einer suchenden Neugierde auf das, was (noch) nicht ist aber unter Umständen sein könnte.
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Teilnahmebedingungen
Ö1 Talentestipendium für bildende Kunst 2023
Die Förderung wurde heuer bereits zum 16. Mal vergeben und soll es Nachwuchstalenten ermöglichen, sich ein Jahr lang ausschließlich ihrem Schaffen zu widmen. Bewerben konnten sich Studierende, die an einer der folgenden vier Kunstuniversitäten in Österreich studieren: Akademie der bildenden Künste Wien, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstuniversität Linz und Universität Mozarteum Salzburg.
- Die Bewerber:innen müssen zum Zeitpunkt der Ausschreibung des Ö1 Talentestipendiums für bildende Kunst als ordentliche Hörer:innen an einer der angeführten Kunstuniversitäten eingeschrieben sein.
- Die Bewerber:innen müssen sich bereits im zweiten Studienabschnitt (alte Studienordnung) bzw. in der Endphase des Bachelor- oder Master-Studiums befinden.
- Studierende, die Bezieher:innen eines oder mehrerer Stipendien sind, welche zum Zeitpunkt der Einreichung die Gesamthöhe von insgesamt 3.000 Euro pro Jahr übersteigen, sind vom Ö1 Talentestipendium für bildende Kunst 2021 ausgeschlossen (ausgenommen davon sind die Studienbeihilfen der Studienbeihilfenbehörde).
- Studierende, die sich im Rahmen eines Studierenden-Mobilitätsprogrammes (ERASMUS, Joint Study etc.) in Österreich befinden, sind von der Teilnahme ausgeschlossen.
Service
Akademie der bildenden Künste Wien
Kunstuniversität Linz
Universität für angewandte Kunst Wien
Universität Mozarteum Salzburg
Parallel Vienna
Leopold Museum