Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Shared Space: Keine Einigung von Autos und Fußgängern im öffentlichen Raum
2. Warum wir bei Handy-Telefonaten nicht weghören können
3. Umweltproblem Palmöl-Plantagen in Costa Rica
4. Die Ofenbauer von Auschwitz
Redaktion: Franz Tomandl

1. Shared Space: Keine gütliche Einigung von Autos und Fußgängern im öffentlichen Raum in Sicht

Auf den Verkehrsplaner Hermann Knoflacher gehen zahllose Patentlösungen für Verkehr und Zusammenleben zurück, darunter Fußgängerzonen im In - und Ausland. In Zeiten wo in Großstädten wie Wien wieder nach neuen Wegen friedlicher Koexistenz der Verkehrsteilnehmer gesucht wird, sind die Erfahrungen, die Knoflacher in aller Welt gesammelt hat als Unterfutter für sogenannte "Shared Space"-Lösungen wieder von Interesse. Mit dem Auto, so der Experte, wird das letztlich nur schwer zu machen sein. Mit Hermann Knoflacher, Verkehrsplaner. Autor: Martin Haidinger.

2. Das Hirn will's wissen - Warum wir bei Handy-Telefonaten nicht weghören können

Es hat sich in unserem Alltag mittlerweile wie so eine Art Pawlowscher Reflex breit gemacht: Irgendwo um uns herum klingelt ein Handy, und wir wissen: Gleich wird es losgehen, das einseitige Gespräch am Telefon, dem wir uns nicht werden entziehen können - so banal sein Inhalt auch sein mag. Wir fühlen uns abgelenkt, obwohl wir eigentlich gar nicht zuhören wollen, und Aggressionen machen sich breit. Doch dafür scheint es Gründe zu geben, die mit der Funktionsweise unseres Gehirns zu tun haben. Warum stören uns Handy-Telefonate mehr als Gespräche real anwesender Personen? Mit Veronica Galván, Psychologin, Sarah Jensen, Neuropsychologin an der University of California, San Diego. Autor: Guido Meyer.

3. Umweltproblem Palmöl-Plantagen im Naturparadies Costa Rica

Costa Rica gilt als Naturparadies. Etwa eine Viertel der Landesfläche steht unter Naturschutz. Die Nationalparks mit ihrem Tier- und Pflanzenleben ziehen jährlich 1,5 Millionen Touristen an, die auch entsprechend Geld im Land lassen. Deshalb wird Costa Rica immer wieder als die Schweiz Mittelamerikas bezeichnet. Der Öko-Gedanke in Costa-Rica endet aber oft an den Grenzen der Nationalparks. Dahinter gibt es beispielsweise riesige industriell bewirtschaftete Plantagen mit Ananas - und zunehmend auch Monokulturen mit Ölpalmen. Deren Anbauflächen werden seit etwa 15 Jahren ständig größer, und führen mittlerweile zu ökologischen Problemen. Wissenschafter der österreichischen Tropenstation la Gamba, welchen Einfluss Ölplantagen auf die Biodiversität haben. Mit Anton Weissenhofer, Tropenbotaniker, Anita Freudmann, Zoologin, Universität Wien. Autor: Franz Zeller

4. Die Ofenbauer von Auschwitz

Als in Auschwitz und anderen Konzentrations- und Vernichtungslagern Millionen von Menschen ermordet wurden, standen die nationalsozialistischen Mörder vor technischen Problemen. Ihre "Todesfabriken" verlangten nach Unterstützung aus der Industrie. Denn die Tötung und Leichenbeseitigung sollte "effizient" von statten gehen und möglichst wenig Spuren hinterlassen. Eine der Firmen, die die SS bei diesem Vorhaben unterstützte, war das Erfurter Familienunternehmen J.A. Topf & Söhne. Der Betrieb entwickelte Leichenverbrennungsöfen und Lüftungstechnik für die Gaskammern. Die Historikerin Annegret Schüle hat die Firmengeschichte und Biographien der "Ofenbauer von Auschwitz" recherchiert. Mit: Annegret Schüle, Historikerin und Leiterin des Erinnerungsortes "Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz" in Erfurt, Deutschland. Gestalterin: Marlene Nowotny.

Annegret Schüle: Industrie und Holocaust. Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz, Wallenstein Verlag

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Buchtipp:
Annegret Schüle, "Industrie und Holocaust. Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz", Wallenstein Verlag

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