Grundsteuerreform nur für Landwirtschaft?

Pröll: VfGH-Urteil nicht vorgreifen

Landwirtschaftskammer-Präsident Wlodkowski erklärt, dass es mit dem Finanzministerium Verhandlungen über eine Reform gebe. Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) versichert trotzdem: Das habe mit der Grundsteuer nichts zu tun, er sei weiterhin gegen Steuererhöhungen. Auch die Prüfung der Grundsteuer durch das Verfassungsgericht will Pröll abwarten.

"Kein Vorgriff auf VfGH-Urteil"

Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) im Mittagsjournal-Interview mit

"Das hat mit Grundsteuer nichts zu tun"

Den offensichtlichen Widerspruch zur Aussage des ÖVP-Bauernvertreters erklärt Pröll im Ö1-Mittagsjournal-Interview so, dass man mit der Landwirtschaftskammer Gespräche über die Berechnung des Einheitswert nach Ertragspotentialen geführt habe, "das ist etwas ganz anderes als die Grundsteuerdebatte". Das eine habe mit dem anderen nichts zu tun, versichert Josef Pröll und verweist auf seine Erfahrungen als Landwirtschaftsminister und sein Studium. Am Einheitswertsystem werde man keine grundlegenden Änderungen vornehmen müssen.

"Politik wird die Lehren daraus ziehen"

Was das erwartete Urteil des Verfassungsgerichtshofes betrifft, der die aktuelle Grundsteuerberechnung prüft, sieht Pröll derzeit keinen Handlungsbedarf: "Jetzt sind wir in einer sehr heiklen Debatte. Ich greife dem Verfassungsgerichtshof nicht vor. Ich erwarte das Urteil, und dann wird es eine Debatte geben, ob etwas notwendig ist oder nicht." Es wäre "absolut unlauter, den höchsten juristischen Instanzen bereits jetzt politische Vorgaben zu machen. Die Richter entscheiden, und die Politik wird die Lehren daraus ziehen."

Neuerlich beteuert Pröll, er sei nicht bereit, über Belastungen für Häuslbauer, Eigentumswohnungs- und Schrebergartenbesitzer oder Bauern nachzudenken, solange keine konkreten Sparvorschläge vorliegen.