Indirekte, aber klare Kritk des Bundespräsidenten
Haider-Konten: Fischer für Aufklärung
In der Affäre um angebliche Geheimkonten von Jörg Haider hat sich heute indirekt Bundespräsident Heinz Fischer zu Wort gemeldet. Der Bundespräsident fordert eine lückenlose Aufklärung der zahlreichen Affären der letzten Zeit und kritisiert "jene, die nie genug kriegen können und unser Gesellschaftssystem in Misskredit bringen".
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 09.08.2010
Unmissverständlicher Bezug
Bei der Eröffnung der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik prangert Bundespräsident Heinz Fischer die jüngsten Affären an: Unversteuerte Provisionen, undurchsichtige Geldflüsse, dubiose angebliche oder wirkliche Geheimkonten. Indirekt, aber unmissverständlich bezieht er sich auch auf die jüngste Affäre um Jörg Haider: Man stehe in diesen Tagen "vor einem Gemisch aus Behauptungen, Fakten, Intrigen, Vermutungen und Dementis".
Eine schnelle Klärung dieser Affären sei dringend notwendig. "Rasche, lückenlose, nachvollziehbare und ernst gemeinte wahrheitsgemäße Aufklärung ist da sicher ein Gebot der Stunde", sagte der Bundespräsident.
"Bringen Gesellschaftssystem in Misskredit"
Es mache zornig und ungehalten, die Raffgier jener, die nie genug kriegen können, sagt der Bundespräsident. "Sie bringen unser ganzes Gesellschaftssystem in Misskredit und können das Vertrauen in wichtige Institutionen erschüttern."
Deshalb sei es wichtig, die Grundwerte hochhalten, sagt Bundespräsident Heinz Fischer, "auf Blender nicht hereinzufallen, nicht wegzuschauen, wo man genau hinschauen muss, und der Unsitte entgegenzutreten, dass alles erlaubt oder akzeptabel sei, was nicht vom Staatsanwalt angeklagt werden muss und vom Gesetz mit Strafe bedroht ist."