Lesekompetenz besser fördern

Leseunterricht neu gestalten

Das schlechteste Ergebnis im PISA-Test beim Lesen bisher. Und eines der schlechtesten innerhalb der 34 OECD-Staaten. Das ist das als Schock empfundene Ergebnis des PISA-Tests 2009 für Österreichs 15- und 16-Jährige.

Da die Lesekompetenz schon weit vor diesem Alter entwickelt wird, müssten spätestens in der Volksschule diese Fähigkeiten gezielt gefördert werden.

Andere Unterrichtsmethodik gefordert

Dass sei aber unter anderem deshalb nicht so einfach, weil Schulen und Lehrkräfte häufig gar nicht dazu in der Lage sind, sagt Gerhard Falschlehner, der Leseexperte und Geschäftsführer des Buchklubs der Jugend.

"Also wenn man heute immer noch als Klassenlektüre etwas verwendet, wo alle Kinder das selbe lesen müssen, ein ganzes Jahr lang, oder Methoden wie Reihum lesen, dann ist das einfach dem Internetzeitalter nicht mehr angemessen. Das heißt, man wird auch an der Methodik im Unterricht arbeiten müssen", meint Gerhard Falschlehner.

Was damit gemeint ist:

"Es genügt nicht ein Buch zu lesen und dann darüber zu reden, sondern es ist notwendig das Kinder und Schüler die Zeit bekommen sich mit einem Text auseinander zu setzten. Das kann in einer Gruppenarbeit sein, das kann im kreativen Bereich sein, dass man zu Texten Bilder malt, das man Musik macht, das man Theaterstücke aufführt, also es gibt viele lustbetonte Möglichkeiten, die dazu führen, dass sich Jugendliche mit Texten auseinander setzten. Das zeigt die PISA Studie, das passiert in Österreich immer noch viel zu wenig", sagt Falschlehner.

Politische Versäumnisse

an gut ausgestatteten Schulbibliotheken und noch viel weniger werde in solchen Räumen, selbst wo sie vorhanden sind, tatsächlich auch unterrichtet, sagt Falschlehner.

Versäumnisse, die auch der Bildungspolitik anzulasten seien, meint der Leseexperte: "Einerseits ist es natürlich die Frage nach dem lieben Geld, an der vieles scheitert. Zum Anderen, das muss man klipp und klar sagen, wird seit der ersten PISA-Studie, das ist fast zehn Jahre her, politisch diskutiert, ohne das eine entscheidende Reform oder Veränderung eingetreten ist. Und das ist natürlich ein unhaltbarer Zustand, für den wir jetzt die Rechnung serviert bekommen."