EU-Energieminister beraten in Gödöllö

Stresstests für AKW

Die Sicherheit der Kernkraftwerke. Im Schock nach der nuklearen Katastrophe in Fukushima haben die EU-Staaten beschlossen, ihre Kernkraftwerke auf deren Sicherheit zu untersuchen, in sogenannten Stresstests - ähnlich wie in der Bankenkrise. Die EU-Energieminister haben jetzt in Gödöllö bei Budapest über Details beraten.

Abendjournal, 03.05.2011

Details besprochen

Im Schloss Gödöllö bei Budapest, wo einst Kaiserin Sisi residiert hat, haben die europäischen Energieminister unter dem derzeitigen EU-Vorsitzland Ungarn darüber beraten, wie so genannte Stresstests für Atomkraftwerke sein sollen. Nach der japanischen AKW-Katastrophe in Fukushima hat man sich auf EU-Ebene lediglich vage darauf geeinigt, dass es Stresstests für die europäischen Atomkraftwerke geben werde. Über Details haben die Energieminister heute gesprochen.

Noch keine Einigung

Die europäischen Wirtschafts- und Energieminister konnten sich noch nicht einigen, was bei einem AKW-Stresstest alles getestet wird und welche Konsequenzen es geben soll, wenn ein Atomkraftwerk einen so einen Stresstest nicht besteht.

Mitterlehner: Strenge Regeln

Für Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) ist klar, dass es strenge Regeln und verbindliche Konsequenzen geben müsse, weil solche Tests sonst keinen Sinn hätten, wie er sagt, an den Spielregeln wird aber noch gearbeitet.

CO2-Ausstoß verringern

Gearbeitet wird auch daran, den CO2-Ausstoß stufenweise zu reduzieren. Bis 2020 soll der Ausstoß des Treibhausgases im Vergleich zu 1990 um 20 Prozent reduziert werden, die EU-Kommission will sogar 30 Prozent durchsetzen. Bis 2050 sollen es dann 80 Prozent sein.

Umschichten in erneuerbare Energien

Für Mitterlehner sind diese ehrgeizigen Ziele nur dann zu erreichen, wenn EU-weit intensiv erneuerbare Energie gefördert wird. Er spricht sich für eine Umschichtung der Mittel aus: es sollten weniger Mittel in Euratom und AKW-Forschung fließen, sondern mehr in erneuerbare Energien und Energieeffizienz.

Widerstand groß

Doch der Widerstand ist groß, vor allem in Frankreich oder Großbritannien, denn diese Staaten sehen in der Atomenergie eine Möglichkeit zur Reduktion des CO2-Ausstoßes. Sie wollen auch selber bestimmen, wie sie die Co2-Reduktionsziele erreichen. Der Kampf gegen die Atomenergie in Europa bleibt weiter zäh.