Türkische Gemeinde voll für Gül-Vorstoß

Deutschkenntnisse verbessern

Der türkische Staatspräsident Gül hat bei seinem Besuch in Österreich die in Österreich lebenden Menschen mit türkischen Wurzeln aufgerufen, deutsch zu lernen wie ihre Muttersprache. Die türkische Gemeinde hierzulande unterstützt diesen Vorstoß zu hundert Prozent.

Mittagsjournal, 04.05.2011

Deutsch lernen unterstützen

Abdullah Gül hat uns eine klare Botschaft hinterlassen, sagt Yakup Gecgel von der Islamischen Föderation, und zwar: lernt deutsch. Und seine Organisation, die nach eigenen Angaben bis zu 50.000 Menschen vertritt, unterstütze das auch, auch mit eigenen Sprachprogrammen.

Faire Chance für EU-Beitritt

Dass Österreich einen EU-Beitritt der Türkei gelinde gesagt skeptisch sieht, könne er bis zu einem gewissen Grad verstehen, sagt Gecgel. Aber auch die Türkei müsse eine faire Chance bekommen. Es sei aber noch ein langer Weg.

Türkei ist Wirtschaftspartner

Bei seinem Besuch hat Abdullah Gül vor allem die wirtschaftlichen Vorteile für Österreich hervorgehoben, wenn die Türkei der EU beitritt. Unter anderem mit den Worten: man müsse die Frage stellen, ob österreichische Firmen weiterhin Profit machen könnten, wenn sie nicht mit der Türkei zusammenarbeiten. Eine versteckte Drohung? Nein, sagt Yakup Gecgel, aber man müsse die Türkei als Partner ansehen.

Zu negatives Bild

Dass die meisten Österreicherinnen und Österreicher nicht wollen, dass die Türkei EU-Mitglied wird, liegt am negativen Bild der Türkei in Österreich, speziell in den Medien, ist Yakup Gecgel überzeugt.

Gespräch mit Kurz

Seine Organisation bemühe sich, die Menschen in Österreich über eine andere Türkei zu informieren. Und deshalb will die islamische Föderation auch mit dem neuen Integrationsstaatsekretär Sebastian Kurz zusammenarbeiten. Zu seiner Bestellung habe er ihm in einem Brief schon gratuliert, kommende Woche will man einen ersten Gesprächstermin vereinbaren.