Die Rücktrittserklärung im Wortlaut

IWF-Chef Strauss-Kahn tritt zurück

Dominique Strauss-Kahn ist als Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückgetreten. Das teilte der in New York inhaftierte Strauss-Kahn in einem Brief mit. Gleichzeitig weist er die Vorwürfe gegen ihn vehement zurück. Ihm wird versuchte Vergewaltigung einer Hotelangestellten vorgeworfen.

Morgenjournal, 19.05.2011

Will IWF schützen

"Ich weise mit größtmöglicher Entschiedenheit alle gegen mich erhobenen Vorwürfe zurück", schreibt der Franzose in seinem vom IWF veröffentlichten Rücktrittsbrief. "Ich möchte die Institution, der ich ehrenhaft und hingebungsvoll gedient habe, schützen - und ganz besonders will ich meine ganze Kraft, Zeit und Energie einsetzen, um meine Unschuld zu beweisen."

Gericht behandelt Kautionsantrag

Strauss-Kahn sitzt seit Samstag in New York in Untersuchungshaft. Der 62-Jährige bestreitet die Anschuldigungen und hat einen neuen Antrag auf Freilassung gegen eine Kaution von einer Million Dollar gestellt. Das zuständige Gericht sollte noch am Donnerstag darüber verhandeln.

Wer kommt jetzt?

Mit dem Rücktritt von Strauss-Kahn stellt sich die Nachfolgefrage. Die IWF-Spitze war bisher immer von einem Europäer besetzt, im Gespräch ist der aktuelle Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, der im Oktober aus seinem Amt ausscheidet. Auch die französische Finanzministerin Christine Lagarde gilt als chancenreich, ebenso der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, und der deutsche Ex-Finanzminister Peer Steinbrück. Der neue IWF-Chef könnte aber auch aus Brasilien, Indien oder einem anderen Teil Asiens kommen. Bis zur Ernennung eines neuen IWF-Chefs wird der bisherige Stellvertreter John Lipsky die Geschäfte führen.

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