EU-Entschädigungen für Bauern
EHEC: Erste Sprossenproben negativ
Der Verdacht, dass Gemüsesprossen eine Quelle für den EHEC-Erreger in Deutschland sein könnten, hat sich nach ersten Untersuchungen nicht bestätigt. Am Wochenende wurde ein Biobetrieb gesperrt, weil von diesem Sprossen vor allem in Norddeutschland vertrieben wurden. Bisher sind mehr als 20 Menschen an den Folgen der EHEC-Erkrankung in Deutschland gestorben.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 06.06.2011
Hälfte der Proben negativ
Insgesamt wurden 40 Proben von Sprossen des betroffenen Betriebes in Niedersachsen genommen, etwas mehr als die Hälfte wurde bisher untersucht mit einem negativen Ergebnis, bestätigt die deutsche Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner. Bei ersten Proben sei kein Erreger festgestellt worden, dennoch wolle man am Verzehrshinweis festhalten.
Bundesweite Kontrollen bei Sprossengemüse
Entwarnung gibt es also noch nicht, weitere Untersuchungen laufen. Man hat Handelswege nachgezeichnet und Zusammenhänge zwischen Erkrankungen und dem Betrieb in Bienenbüttel festgestellt - daraufhin wurde der Betrieb gesperrt und die Ware zurückgerufen. Bis zu 18 verschiedene Sprossensorten stehen im Verdacht, den EHEC Erreger zu verbreiten. Zudem werden, was das Sprossengemüse betrifft, die Maßnahmen ausgedehnt, sagt Aigner. Es werden bundesweit Kontrollen durchgeführt. Das gilt auch für Importe fügt Aigner hinzu.
Gurkenwarnung bleibt aufrecht
Und die Warnungen vor dem Verzehr von Gurken, Tomaten und Salat bleiben ebenfalls aufrecht - dies sei notwendig um den Konsumenten eine Orientierung zu bieten und ein Ausbreiten der EHEC Erkrankungen so gute es eben geht zu verhindern, erklärt der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung, Andreas Hensel. Jeder habe die Möglichkeit, durch das was er isst, seine eigene Gesundheit zu schützen.
Ursache vielleicht nie ans Licht
Die Suche nach der oder den Quellen geht also weiter, zuerst Gurken, jetzt Sprossen, viele fragen sich was als nächstes kommt. Andreas Hensel nennt noch eine andere Möglichkeit: es könnte die Quelle gar nicht identifiziert werden.
Etwas Hoffnung gibt eine Meldung aus Hamburg: die Zahl der Neuerkrankungen geht leicht zurück, bisher sind rund 1.500 EHEC Erkrankungen in Deutschland bestätigt.
EU für Entschädigungen
Die EU-Kommission schaltet sich nun verstärkt in die Suche nach der EHEC-Infektionsquelle ein: Europäische Experten unterstützen seit heute die deutschen Gesundheitsbehörden. Außerdem sollen die spanischen Gemüsebauern entschädigt werden - fälschlicherweise wurden ja spanische Gurken als Hauptverursacher für die EHEC-Infektionen beschuldigt. Dramatische Umsatzeinbrüche waren die Folge.