Integrationspreis für Nachbarschaftsprojekt

Für ein besseres Miteinander

Zum zweiten Mal wurde im Wiener Rathaus der österreichische Integrationspreis verliehen. Auf Initiative des "Vereins für Integration" und des ORF wurden auch dieses Jahr vier Projekte ausgezeichnet, die sich vorbildhaft für ein besseres Zusammenleben einsetzen. Eines davon soll die Nachbarschaft im Gemeindebau verbessern.

In der Kategorie "unternehmen und arbeiten" hat das Projekt "Wohnpartner" gewonnen - ein Nachbarschaftsservice in den Wiener Gemeindebauten, das hilft, damit Konflikte gar nicht erst entstehen. Und da geht das Projekt durchaus ungewöhnliche Wege.

Morgenjournal, 09.06.2011

Gemeinsam singen

Wenn Zuwanderer gemeinsam mit ihren alteingesessenen Mitbewohnern ihre neue Heimat besingen, wird plötzlich unwichtig, wer woher kommt und welcher Religion angehört. Und genau das ist das Ziel des Leiters von Wohnpartner Josef Cser. Den Gemeindebauchor gibt es seit 2008. Entwickelt hat sich das aus Bewohnern, die mit Problemen kamen. Jetzt gibt es jede Woche ein Treffen.

Mehr Nachbarschaft, weniger Konflikte

130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind jeden Tag in den Wiener Gemeindebauten unterwegs, jetzt im Sommer auch abends bis 22.30. Nicht warten, bis Konflikte entstehen sondern die Nachbarschaft stärken, damit sie Konflikte besser aushält, ist die Devise. Für jede Wohnanlage überlegen Josef Cser und seine Mitarbeiter, welches Projekt genau dort sinnvoll sein könnte, wie Lernhilfe, Nutzung von Freiräumen, Müll, Ballspielkäfig.

Spielen und Lernen

In einem Gemeindebau haben Fußballtrainer mit Kindern das Projekt Kunstgaberln in Angriff genommen. In einem anderen gab es in den vergangenen Osterferien Lernhilfe für Kinder, die finanziell unterstützt wurde.

Die Wohnpartner-Mitarbeiter sollen ihren Klienten auf Augenhöhe begegnen - sprich: 40 Prozent haben auch Migrationshintergrund.