"Kaufkraft sichern"

ÖGB-Chef verspricht "harte" Lohnrunde

Der Gewerkschaftsbundpräsident Erich Foglar rechnet wegen der unverändert hohen Inflation mit einer heißen Lohnrunde im Herbst. Foglar drängt im Ö1-Interview weiterhin auf Vermögenssteuern und eine Entlastung der Arbeitseinkommen. Und er ist gegen die Streichung von Steuervorteilen bei "Golden Handshakes".

"Werden unser Ziel erreichen"

ÖGB-Chef Erich Foglar im Mittagsjournal-Interview am 20.07.2011 mit Volker Obermayr

"Kaufkraft sichern"

Foglar erwartet für die kommende Herbstlohnrunde "harte Verhandlungen". Die Inflation, aber auch Wirtschafts- und Produktionszuwachs werden demnach ein Thema sein. Er gehe davon aus, "dass das Ziel der Gewerkschaft, Kaufkraft zu sichern und ein gerechter Anteil am wirtschaftlichen Fortschritt, erreicht wird".

Fekter-Vorstoß "höchst diskriminierend"

Foglar ist auch entschieden gegen den Vorstoß von Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP), die Steuervorteile bei "Golden Handshakes" zu streichen. Das sei eine Benachteiligung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Außerdem wäre es "in höchstem Maße diskriminierend", weil das nur Frauen oder Bezieher von Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspensionen treffen würde. "Sonst gibt es niemanden, der vor 60 in Pension geht." Frühpensionen seien ein Gesundheitsthema, die Prävention sei sehr verbesserungswürdig, so Foglar.

"Mehr Netto vom Brutto"

Zur Finanzierung der Gewerkschaftsforderungen sollten Vermögenssteuern herangezogen werden, fordert der ÖGB-Chef. Um das Defizit zu verringern, sind nach Gewerkschaftsansicht Wachstum und Beschäftigung "die wesentlichen Säulen". Die Staatsausgaben müssten durchforstet, die Arbeitseinkommen entlastet werden. "Es muss mehr Netto vom Brutto bleiben", so Foglar.

"Übermächtige" Finanzlobby

In der aktuellen EU-Schuldenkrise übt der Gewerkschaftschef scharfe Kritik an den Regierungen: Die Politik hänge am "Gängelband der Finanzmarktakteure". Die Gewerkschaftsbewegung mit den Demonstantionen zigtausender Menschen in ganz Europa werde zwar sehr wohl gehört, doch die Finanzlobby sei ein übermächtiger Faktor.

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