2,4 Mio. Euro Schaden für Gemüsebauern

EHEC: Geld verloren, Vertrauen gewonnen

Durch die EHEC-Krise ist den heimischen Landwirten ein Gesamtschaden von 2,4 Millionen Euro entstanden. Diese Zahl nennt jetzt erstmals die Landwirtschaftskammer. Die Bauern leiden noch immer unter niedrigen Preisen für Gemüse, letztendlich könnten sie aber von der EHEC-Krise sogar profitieren.

Morgenjournal, 21.07.2011

Hoffnung auf Preiserholung

Am Höhepunkt der EHEC-Krise war die Gurke für die heimischen Bauern praktisch unverkäuflich. Alleine der größte österreichische Gemüsevermarkter, LGV-Frischgemüse, musste 1,6 Millionen Stück vernichten. Seit Bockshornkleesamen aus Ägypten als Auslöser der Epidemie gelten, hat sich der Gemüsemarkt weitgehend stabilisiert, sagt Johann Greimel von der Landwirtschaftskammer. Die Preise seien zwar noch niedrig, man hoffe aber auf Erholung in den nächsten Wochen.

Geld verloren

Insgesamt sei der österreichischen Landwirtschaft ein Schaden von 2,4 Millionen Euro durch die EHEC-Krise entstanden, sagt Greimel. Die EU-Kommission hat den Gemüsebauern aller betroffenen Länder 210 Millionen Euro an Entschädigungszahlungen in Aussicht gestellt. Angesichts dieser Summe ist für Greimel klar, dass diese Summe nur einen kleine Teil des Schadens abdecken könnte.

Vertrauen gewonnen

Letztendlich könnten die österreichischen Gemüsebauern aber von der EHEC-Epidemie profitieren, denn die Konsumenten würden künftig vermehrt zu heimischem Obst und Gemüse greifen. Das bestätigt auch der Geschäftsführer von LGV-Frischgemüse, Gerald König. Die EHEC-Krise habe den Gemüsebauern die Möglichkeit geboten, eine breite Öffentlichkeit auf die hohen Qualitätsstandards in Österreich aufmerksam zu machen sagt König. Die saure Gurkenzeit hat also zumindest hohen Werbewert gehabt.