Muti und Stein bejubelt

Begeisterung für "Macbeth"

Die zweite Opern-Neuproduktion der Salzburger Festspiele 2011 ist ein Erfolg. Das Premierenpublikum hat Verdis "Macbeth" am Mittwoch, 3. August 2011 einhellig bejubelt. Die Begeisterung in der Felsenreitschule galt sowohl den Solisten als auch Dirigent Riccardo Muti sowie Peter Stein für seine Inszenierung.

Kultur aktuell, 04.08.2011

Erfahrene Solisten

Am Ende geht es schnell: Macbeth wird überwältigt und der Königsmörder, der sich selbst zum König machte, ist dahin. Der aus Serbien stammende Zeljko Lucic wurde ebenso bejubelt wie die aus Russland kommende Tatiana Serjan. Beide haben ihre Rollen schon an vielen anderen Orten gesungen, Lucic hat den Macbeth sogar schon an der Metropolitan in New York gegeben. Sie bewältigen die Felsenreitschule darstellerisch wie gesanglich, immer ideal begleitet von Ricardo Muti, der gestern natürlich viele, viele Bravos bekommen hat - genauso wie Regisseur Peter Stein.

Dieser hat eine geradezu klassische Operninszenierung abgeliefert, mit opulenten Massenszenen, aber auch dramatischen Höhepunkten zwischen den Protagonisten. Macbeth, und seine Lady in rotem Samt mit Krone, eine Bankettszene mit Geistererscheinungen, die die Nähe zum "Jedermann" am Domplatz deutlich macht, das Rad der Geschichte, auf dem Könige aufsteigen und fallen, die drei Hexen im Stil von Füßli und der Chor aus menschlichen Bäumen und veritable Fechtszenen.

Idealer Ort für "Macbeth"

Peter Stein und Ricardo Muti wurden von Festspielintendant Markus Hinterhäuser zusammengebracht, der genau wusste, dass die Felsenreitschule mit ihren Arkaden ein geradezu idealer Ort für "Macbeth" ist. Stein nützt die Arkaden etwa für die große Szene der nachtwandelnden Lady, er hat ja als ehemaliger Schauspieldirektor der Festspiele hier mehrfach gearbeitet.

Im Gegensatz zur "Frau ohne Schatten", der szenisch umstrittenen Premiere im Großen Festspielhaus, klaffen bei "Macbeth" Musik, Geschichte und Inszenierung nicht weit auseinander, sondern bilden eine Einheit, was das Festspielpublikum befriedigt nach Hause gehen ließ.