Regimetreue Soldaten in Gaddafi-Heimat

Libyen: Kämpfe noch in Syrte

In Tripolis feiern die Rebellen schon ihren Sieg über das Gaddafi-Regime. Der Krieg ist so gut wie gewonnen. Die Rebellen haben sogar für die Zeit nach dem Krieg die Stationierung von NATO-Friedenstruppen abgelehnt. Doch in einigen Städten gibt es noch keine Anzeichen für Kapitulation. In Syrte, der Heimatstadt Gaddafis, rüsten regimetreue Soldaten zum Kampf.

Abendjournal, 31.08.2011

Feiern in Tripolis

In Tripolis feiern die Menschen das Ende des Ramadan, aber auch das Ende des Regimes von Muammar Gaddafi. Die Vereinten Nationen haben angeboten eine Friedenstruppe nach Libyen zu schicken, doch dieses Angebot wurde von den Rebellen abgelehnt: "Es ist eigentlich keine Ablehnung, denn wir brauchen das nicht. Es gibt keine Diktatur mehr also auch niemanden vor dem man uns schützen müsste", sagt der Vertreter der Rebellen bei den Vereinten Nationen.

Kampf um Syrte

Doch sowohl die Heimatstadt von Muammar Gaddafi und andere Küstenstädte haben noch nicht aufgegeben. In Syrte ist die Hälfte der 75.000 Einwohner für eine Kapitulation, der Rest möchte kämpfen. Zurzeit wird darüber verhandelt, dass im Fall eines Angriffs, zumindest Frauen und Kinder die Stadt verlassen könnten. Der Revolutionsrat fordert, dass die letzten Gaddafi-Getreuen ihre Waffen bis zum Wochenende niederlegen.

Opfer begraben

Bei den Kämpfen sind nach ersten Schätzungen bis jetzt 50.000 Menschen ums Leben gekommen. Die Bewohner von Tripolis haben damit begonnen die Opfer zu begraben. Mohamed Tarhouni, hat den Leichnam seines Sohnes aus der Wüste ins Familiengrab gebracht: "Ich bin fünf Kilometer hergekommen, um meinem Sohn die letzte Ehre zu erweisen", sagt der Vater.

Söldner oder Schweißer

Die Rebellen haben in einer Schule in einem Vorort von Tripolis eine gruppe Afrikaner zusammengetrieben. Sie werden beschuldigt Söldner zu sein, die für Gaddafi gekämpft haben. "Das stimmt nicht sagt der eine, ich arbeite seit zehn Jahren als Schweißer hier". "Glauben sie ihm nicht", sagt einer der Rebellen, "er versucht nur seine Haut zu retten".