Rasche Aufklärung verlangt
Telekom: Betriebsrat bricht Schweigen
In der Telekom Austria-Affäre rund um Korruptionsvorwürfe und Kursmanipulation findet eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung statt. Zeit und Ort dieser Sitzung sind streng geheim, doch zumindest der Telekom-Betriebsrat bricht jetzt sein Schweigen und drängt auf eine rasche Aufklärung der Affäre.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 02.09.2011
Astrid Petermann
Externe Prüfung verlangt
Telekom-Betriebsratschef Walter Hotz hat klare Vorstellungen davon, wie die Telekom-Affäre aufgeklärt werden soll - nämlich schnell und nachvollziehbar, damit das Unternehmen keinen Schaden findet.
12 Damen und Herren werden sich in der Aufsichtsratssitzung heute Nachmittag ausführlich über den Stand der unternehmensinternen Aufklärungsarbeiten berichten lassen. Als Minimalziel erwartet Hotz die Einsetzung einer externen Prüfungskommission. Wie diese externe Task Force genau aussehen soll und ob mit dieser Prüfungskommission auch ein Anti-Korruptionsjäger eingesetzt wird, darauf wollte sich der Telekom-Betriebsratschef aber nicht festlegen. Alles was zur Aufklärung diene, werde von der Personalvertretung mitgetragen.
Autonomie garantieren
Fest steht für Hotz aber zumindest, welche Kompetenzen ein Sonderprüfer haben müsste, sprich wem er unterstellt sein sollte: er sollte autonom sein, um wertfrei und objektiv handeln zu können. Und er müsste Zugang zu sämtlichen Daten, Rechnungen und Unterlagen haben.
Betriebsrat hinter Ametsreiter
Zu internen Konsequenzen aus der Affäre rund um Kursmanipulationen und Korruptionsverwürfen war dem Betriebsratschef nichts zu entlocken. Zumindest Telekom-Chef Hannes Ametsreiter will der Betriebsrat aber die Chance geben, für eine lückenlose Aufklärung zu sorgen: Ametsreiter genieße das Vertrauen des Betriebsrate, er müsse jetzt für Aufklärung und Transparenz sorgen.
Trotz dieses Vertrauensvorschusses für den Telekom-Chef stellt der Betriebsrat klar: Wie auch immer die Konsequenzen aus der Affäre aussehen, die Mitarbeiter des Unternehmens sollen nicht zum Handkuss kommen.