Brüssel versucht noch abzuwenden

Griechen-Krise: Kommt der "Schuldenschnitt"?

Viele Ratschläge und Warnungen zur Euro-Krise hat es bei der Tagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank gegeben. Doch das Rätselraten über die Strategien geht weiter. Im Falle Griechenlands ist immer öfter von Schuldenschnitt die Rede. Bei der EU-Kommission will man davon nichts wissen. Der internationale Druck auf Griechenland wird aber noch einmal erhöht.

Abendjournal, 26.09.2011

Ernst Kernmayer

EU: Keine unkontrollierte Pleite

Acht Milliarden Euro braucht Griechenland in drei Wochen, um seine Schulden bedienen zu können. Eigentlich hätten die Finanzminister der Euroländern nächste Woche deren Auszahlung beschließen sollen. Doch das Datum ist nicht haltbar. Die Experten haben die griechischen Sparfortschritte noch nicht gut geheißen, bestätigte heute der Sprecher von Währungskommissar Olli Rehn.

Doch die Gerüchte über einen bevorstehenden Schuldenschnitt will der Sprecher zerstreuen, indem er seinen Chef zitiert: Eine unkontrollierte Pleite hätte wirtschaftliche und soziale Folgekosten nicht nur für Griechenland sondern für die ganze EU und die Weltwirtschaft. Wir werden das nicht zulassen.

Flächenbrand befürchtet

Bei der Tagung des Weltwährungsfonds am Wochenende ist mehrmals über eine Kürzung von mindestens der Hälfte der griechischen Schulden gesprochen worden. Doch die Gefahr eines folgenden Flächenbrandes im Finanzsystem ist nach wie vor nicht gebannt.