Stimmung verbessert sich
Mit Ostaktien aus der Krise
Neue Hoffnung gibt es auf den Aktienmärkten. Nach dem düsteren Jahr 2011 beginnt sich die Stimmung allmählich zu drehen. Nachdem viele Investoren aus Aktien ausgestiegen sind, gibt es im neuen Jahr wieder positivere Signale. Das Interesse liegt vor allem bei Aktien aus Zentral- und Osteuropa.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 04.01.2012
2011 war kein gutes Jahr an den Börsen. Die meisten Aktien-Indizes haben verloren, der ATX zum Beispiel hat mit einem Minus von 35 Prozent abgeschlossen. Denn die Investoren sind aus den Aktien geflüchtet. Im heurigen Jahr soll sich das ändern. Laut einer Untersuchung der Erste Group Bank werden Aktien als Investitionen heuer wieder attraktiver. Denn offenbar hellt sich die Stimmung unter den Investoren wieder auf und damit steigt auch die Risikobereitschaft. Als besonders interessant gelten Aktien in Zentral- und Osteuropa.
Langsame Erholung
An den Aktienmärkten liegt das Schlimmste hinter uns, sagt Henning Eßkuchen, Chef-Analyst der Erste Group Bank: die Gewinnschätzungen seien zwar noch negativ, aber die Summe verringere sich.
Eine Erholung ist also in Aussicht. Allerdings wird diese Erholung laut Eßkuchen langsamer einsetzen als nach der Finanzkrise vor drei Jahren.
Auch Österreich interessant
Trotzdem werden sich mehr und mehr Investoren heuer wieder in Aktien-Titel trauen, vor allem in Zentral- und Osteuropa. Für Österreich, das zu Zentraleuropa zähle, sei man positiv gestimmt. Es gebe viele Werte, die eine stabile Finanzsituation zeigen würden, wie die AMAG, Lenzing oder die Post.
Heißer Tipp Türkei
Will man sich als Investor noch weiter in den Osten bewegen, sollte man laut Eßkuchen etwa in Polen zugreifen, vor allem aber in der Türkei, hier gebe es die besten Prognosen.
Die Türkei sei im vergangenen Jahr zu unrecht schlecht eingeschätzt worden. Denn viele Marktteilnehmer haben erwartet, dass sich die Wirtschaft der Türkei überhitzen wird. Dazu ist es nicht gekommen, die Wirtschaft entwickelt sich weiterhin gut. Eßkuchen rät daher Investoren zuzugreifen.
Ungarn meiden
Finger weg heißt es dagegen bei Ungarn. Nicht zuletzt die österreichischen Banken, vor allem die Erste Bank, leiden unter ihrem Engagement im Nachbarland. Wertberichtigungen von ungarischen Tochter-Banken haben da zu Millionen-Verlusten geführt. Und die Regierung unter Viktor Orban sorgt bei ausländischen Investoren für Kopfzerbrechen, vor allem was die Belastungen für die Unternehmen betrifft und die Eingriffe in die Verfassung.
Wer investieren will, sollte sich vor allem auf Werte mit starker Gewinn-Ausschüttung konzentrieren. Dazu zählen etwa Telekom-Unternehmen oder Energie-Versorger zum Beispiel in Tschechien und Polen.