Ziele immer weiter entfernt

CO2-Ausstoß weiter gestiegen

Ja zum Sparen, aber nicht beim Klimaschutz, sagt Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) in Anbetracht der CO2-Bilanz des Jahres 2010, die einen Anstieg der Treibhausgasemissionen gegenüber dem Jahr 2009 ausweist. Vor allem bei Verkehr, Raumheizung und Industrie gab es mehr CO2-Emissionen.

Mittagsjournal, 16.1.2012

CO2 und Wachstum entkoppeln

Hauptgründe für den Anstieg des CO2-Ausstoßes sind nach Angaben des Umweltbundesamts der kalte Winter 2010 und das Wirtschaftswachstum. Daher ist es für Berlakovich vordringlich, Energieverbrauch, CO2-Ausstoß und Wirtschaftswachstum zu entkoppeln.

Industrie ist größter Emittent

Die großen Sorgenkinder waren 2010 wiederum Industrie und Verkehr. Im Sektor Industrie spiegelte sich die steigende Produktion laut dem Geschäftsführer des Umweltbundesamtes, Georg Rebernig, entsprechend in der Treibhausgasbilanz mit einem deutlichen Zuwachs (plus 1,8 Mio. Tonnen) wider. Der Sektor Industrie ist mit rund 24,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten der größte Emittent an Treibhausgasen in Österreich. Der Verkehr war mit etwa 22,5 Millionen Tonnen der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen. Im Vergleich zu 2009 waren die Emissionen 2010 um 0,6 Mio. Tonnen höher. Die Gesamtabweichung zur Kyoto-Zielperiode (2008 bis 2012) ist 2010 auf 18,1 Prozent gestiegen, bis zum Ende dürften es nach derzeitigen Berechnungen 30 Prozent sein.

"Schluss mit Ausreden"

Neben dem Sparpaket im finanziellen Bereich bräuchte es auch unbedingt ein CO2-Sparpaket, fordert Berlakovich: "In einem gemeinsamen Kraftakt müssen wir jetzt dringend ein effektives Paket schnüren und für 2013 bis 2020 konkrete CO2-Reduktionsziele festlegen. Unsere Arbeitsgruppen, in denen Bund und Länder sitzen, leisten harte Arbeit und müssen für die einzelnen Sektoren konkrete Maßnahmenbündel zusammenstellen. Jetzt sind erstmals alle Bereiche verpflichtet, Schluss mit allen Ausreden und der Verzögerungstaktik", so der Umweltminister.

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